Erster Winter mit Hund

Erster Winter mit Hund: Gesund und sicher durch die kalte Jahreszeit

Kälte, Dunkelheit, Viren, Salz auf den Gehwegen: Der Winter hält seine eigenen Herausforderungen für Hunde und ihre Halter bereit. Mit diesen Grundregeln kommen frischgebackene Hundehalter und ihre Vierbeiner gesund und sicher durch die Saison.

Eisige Böen, Dauerregen oder Eiszapfen: Während wir Menschen uns mit regenfesten Mänteln und gefütterten Schuhen warmhalten, bleibt Hunden oft nur das eigene Fell. Ob das für jede Witterung ausreicht, hängt stark von der Rasse ab. „Hunde empfinden Kälte sehr unterschiedlich“, sagt Hundetrainerin und Ratgeberautorin Sabine Winkler. „Während nordische Rassen wie Huskys oder Malamutes Schnee und Minusgrade lieben, frieren kleine und kurzhaarige Tiere schnell. Aufgrund ihrer Herkunft aus warmen Regionen ist ihr Fell häufig nicht an die kalte Jahreszeit in Mittel- und Nordeuropa angepasst. Ein Hundemantel kann eine sinnvolle Unterstützung sein – besonders bei nasskaltem Wetter.“

Entscheidend ist, dass Hundehalter ihre Tiere beobachten und auf ihr Verhalten reagieren. Wenn Hunde frieren, fangen sie an zu zittern und machen sich klein, um die Wärme zu speichern. Vor allem Ohren und Pfoten fühlen sich dann sehr kalt an.

Schnee, Eis und vor allem Streusalz können die Ballen der Hundepfoten stark beanspruchen. Nach dem Spaziergang können Hundehalter die Pfoten vorsichtig mit lauwarmem Wasser abspülen und anschließend abtrocknen. Vaseline oder spezielle Pfotenbalsame helfen zusätzlich bei der Pflege. Draußen gilt es zudem, vereiste und somit rutschige Untergründe zu meiden, um Verletzungen vorzubeugen.

Kälte und schlechtes Wetter sind keine Gründe, die Gassirunden im Winter einzuschränken. Auch in der kalten Jahreszeit brauchen Hunde Bewegung und Beschäftigung, um körperlich und mental fit zu bleiben sowie das Immunsystem zu stärken. „Bei niedrigen Temperaturen und Nässe sollte man bei den Gassirunden nicht zu lange stehenbleiben – etwa weil man beim Spaziergang einen Bekannten trifft und sich unterhalten möchte“, sagt Winkler. „Solange der Hund in Bewegung bleibt, macht ihm die Kälte in der Regel weniger aus.“ Ältere oder gesundheitlich angeschlagene Tiere brauchen besondere Rücksichtnahme. In solchen Fällen kann der Tierarzt aufklären, was man dem Vierbeiner zumuten kann.

Der Winter ist nicht nur die kalte, sondern auch die dunkle Jahreszeit. Morgens wird es später hell, nachmittags schon früh dunkel. Gassirunden nur im Hellen sind kaum möglich. Für die Sicherheit von Mensch und Tier ist es daher wichtig, für andere gut sichtbar zu sein. Die Spaziergänge sollten also auf gut beleuchteten Wegen stattfinden. Zusätzlich können Hund und Halter mit reflektierenden Westen, Geschirr oder Leine für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit sorgen.

Wie bei uns Menschen ist das Immunsystem von Hunden bei anhaltender Kälte angreifbarer als in den warmen Sommermonaten. Auch beim Vierbeiner sind dann mitunter Husten, Niesen oder leichtes Fieber zu bemerken und müssen auskuriert werden. Ruhe und ein warmer Schlafplatz helfen dabei. Zur Vorbeugung sollte man mit ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung für starke Abwehrkräfte sorgen und das Tier nach jeder Gassirunde gut abtrocknen, wenn es nass geworden ist. IVH

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Nasses Wetter, trockene Heizungsluft und schniefende Mitmenschen: Im Herbst und Winter machen uns häufig Erkältungen zu schaffen. Tatsächlich können auch Hunde darunter leiden: Mit einfachen Mitteln können Tierhalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner jetzt unterstützen und ihre Hunde erkältungsfrei durch den Winter bringen.

Nasses und kaltes Wetter beschert nicht nur uns Menschen, sondern auch Hunden leicht eine Erkältung. „Ist das Fell nass und der Hund liegt auch noch auf kühlen Fliesen oder im Durchzug, dann kann er schnell unterkühlen“, berichtet die Tierärztin PD Dr. Franziska Kuhne. „Wir Menschen sind meist mit einer dicken Regenjacke geschützt und müssen diese in der Wohnung nur ausziehen – beim Hund dauert es aber eine Weile, bis das Fell getrocknet ist.“ Zwar gibt es auch für Hunde wärmende Funktionskleidung, aber Beine und Pfoten werden dennoch nass.

Eine weitere Ursache einer Erkältung: Wird das wärmende Fell zu spät im Jahr geschoren, verfügt der Hund nicht mehr über seinen vollen natürlichen Schutz. Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn es nach dem Sommer abrupt abkühlt und die Übergangszeit, in der sich das Winterfell ausbilden kann, zu kurz ist. Besonders Rassen mit kurzem Fell und folglich fehlender Unterwolle, aber auch magere und kranke Tiere sowie kleine Hunde neigen dann zum Frieren. Ebenso sind Welpen und Hundesenioren anfälliger für eine Erkältung als ihre mittelalten Artgenossen.

Daher sollte man bei fallenden Temperaturen genau beobachten, ob das Tier Anzeichen einer Erkältung zeigt – und dieser dann schnellstmöglich entgegenwirken.

Erste Anzeichen dafür, dass ein Hund friert, sind verstärktes Zittern und eine Weigerung, weiter spazieren zu gehen. Besonders im Winter empfiehlt es sich daher, eher mehrere kurze Spaziergänge zu machen, anstatt bei Kälte lange Zeit am Stück draußen zu sein. Auch Gesprächspausen mit anderen Fußgängern sollte man eher kurz halten oder zumindest den Hund daran hindern, sich währenddessen auf den gefrorenen Boden zu legen.

Ist dem Hund kalt und er versucht, Wärme zu speichern, ist dies laut der Tierärztin an bestimmten Verhaltensmustern zu erkennen: „Im Liegen wird sich der Hund möglichst klein machen und zusammenrollen, um Wärme zu sparen. Aber auch beim Spaziergang kann man bei Kälte beobachten, wie er immer wieder windgeschützte und trockene Stellen aufsucht.“

Hat sich der Vierbeiner erkältet, dann zeigt sich das meist in Form von Appetitlosigkeit und einer allgemeinen Schlappheit. Es kann vereinzelt zu Niesern bis hin zu Fieber beim Tier kommen. „Beim Streicheln fällt das Fieber besonders an den Ohren und an den Pfoten sofort auf, weil diese Stellen dann deutlich wärmer als üblich sind“, erläutert die Hundeexpertin. „Es kann aber auch vorkommen, dass der Hund plötzlich Berührungen ablehnt, weil es ihm schlecht geht und er einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Dann kann man auch mal angeknurrt werden.“ Bei derartigen Symptomen empfiehlt sich der zeitnahe Gang zum Tierarzt, damit es dem Vierbeiner schnell wieder besser geht.

Die wirksamste Behandlung von Erkältungen ist natürlich, diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach einem Spaziergang bei nasskaltem Winterwetter sollte das Fell daher immer gründlich trockengerubbelt und dem Hund ein warmer Platz zum Liegen angeboten werden. Für Rassen mit dünnem oder kurzem Fell empfiehlt die Expertin zudem einen Hundemantel zum Schutz, welcher sowohl vor Nässe als auch vor Kälte schützt.

„Ist der Hund erkältet, hilft man dem Vierbeiner vor allem, indem man für ausreichend Wärme, Ruhe und Flüssigkeit sorgt. Es gibt sogar spezielle beheizbare Unterlagen oder Wärmelampen, die bei der Erholung helfen können“, beschreibt die Tierärztin die zentralen Aufgaben für Hundehalter.

Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem des Hundes. Neben Hundemänteln und anderen vorbeugenden Maßnahmen kann auch die Gewöhnung des Hundes an das Wetter und die Temperaturen einen Einfluss haben: „Ein langsamer Übergang von sommerlichen Temperaturen zum kühleren Herbst hilft den Hunden automatisch, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Genauso ist ein Hund, der sehr viel Zeit draußen verbringt, natürlich besser auf das Wetter vorbereitet als ein Stubenhocker. Allein die regelmäßige Bewegung hilft dabei enorm,“ erklärt Kuhne. „Bei extremen Temperaturunterschieden, wenn im Haus beispielsweise 20 Grad und draußen minus zehn Grad sind, hilft es letztlich aber nur, den Hund zum Aufwärmen ordentlich in Bewegung zu bringen.“

In der Wohnung sind unsere menschlichen Wohlfühltemperaturen auch für das Tier absolut ausreichend. Ist es dem Hund im Winterfell zu warm, wird er sich auf kühlen Fliesen ausruhen. Bedenken sollte man jedoch, dass viele Menschen im Schlafzimmer deutlich kühlere Temperaturen bevorzugen. Es kann daher hilfreich sein, Hunden mit einem kurzen Fell auch nachts einen Hundemantel anzuziehen oder ein wärmeres Zimmer anzubieten. Denn auch in der Wohnung kann es sonst zu Unterkühlung kommen. IVH