Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Nasses Wetter, trockene Heizungsluft und schniefende Mitmenschen: Im Herbst und Winter machen uns häufig Erkältungen zu schaffen. Tatsächlich können auch Hunde darunter leiden: Mit einfachen Mitteln können Tierhalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner jetzt unterstützen und ihre Hunde erkältungsfrei durch den Winter bringen.

Nasses und kaltes Wetter beschert nicht nur uns Menschen, sondern auch Hunden leicht eine Erkältung. „Ist das Fell nass und der Hund liegt auch noch auf kühlen Fliesen oder im Durchzug, dann kann er schnell unterkühlen“, berichtet die Tierärztin PD Dr. Franziska Kuhne. „Wir Menschen sind meist mit einer dicken Regenjacke geschützt und müssen diese in der Wohnung nur ausziehen – beim Hund dauert es aber eine Weile, bis das Fell getrocknet ist.“ Zwar gibt es auch für Hunde wärmende Funktionskleidung, aber Beine und Pfoten werden dennoch nass.

Eine weitere Ursache einer Erkältung: Wird das wärmende Fell zu spät im Jahr geschoren, verfügt der Hund nicht mehr über seinen vollen natürlichen Schutz. Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn es nach dem Sommer abrupt abkühlt und die Übergangszeit, in der sich das Winterfell ausbilden kann, zu kurz ist. Besonders Rassen mit kurzem Fell und folglich fehlender Unterwolle, aber auch magere und kranke Tiere sowie kleine Hunde neigen dann zum Frieren. Ebenso sind Welpen und Hundesenioren anfälliger für eine Erkältung als ihre mittelalten Artgenossen.

Daher sollte man bei fallenden Temperaturen genau beobachten, ob das Tier Anzeichen einer Erkältung zeigt – und dieser dann schnellstmöglich entgegenwirken.

Erste Anzeichen dafür, dass ein Hund friert, sind verstärktes Zittern und eine Weigerung, weiter spazieren zu gehen. Besonders im Winter empfiehlt es sich daher, eher mehrere kurze Spaziergänge zu machen, anstatt bei Kälte lange Zeit am Stück draußen zu sein. Auch Gesprächspausen mit anderen Fußgängern sollte man eher kurz halten oder zumindest den Hund daran hindern, sich währenddessen auf den gefrorenen Boden zu legen.

Ist dem Hund kalt und er versucht, Wärme zu speichern, ist dies laut der Tierärztin an bestimmten Verhaltensmustern zu erkennen: „Im Liegen wird sich der Hund möglichst klein machen und zusammenrollen, um Wärme zu sparen. Aber auch beim Spaziergang kann man bei Kälte beobachten, wie er immer wieder windgeschützte und trockene Stellen aufsucht.“

Hat sich der Vierbeiner erkältet, dann zeigt sich das meist in Form von Appetitlosigkeit und einer allgemeinen Schlappheit. Es kann vereinzelt zu Niesern bis hin zu Fieber beim Tier kommen. „Beim Streicheln fällt das Fieber besonders an den Ohren und an den Pfoten sofort auf, weil diese Stellen dann deutlich wärmer als üblich sind“, erläutert die Hundeexpertin. „Es kann aber auch vorkommen, dass der Hund plötzlich Berührungen ablehnt, weil es ihm schlecht geht und er einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Dann kann man auch mal angeknurrt werden.“ Bei derartigen Symptomen empfiehlt sich der zeitnahe Gang zum Tierarzt, damit es dem Vierbeiner schnell wieder besser geht.

Die wirksamste Behandlung von Erkältungen ist natürlich, diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach einem Spaziergang bei nasskaltem Winterwetter sollte das Fell daher immer gründlich trockengerubbelt und dem Hund ein warmer Platz zum Liegen angeboten werden. Für Rassen mit dünnem oder kurzem Fell empfiehlt die Expertin zudem einen Hundemantel zum Schutz, welcher sowohl vor Nässe als auch vor Kälte schützt.

„Ist der Hund erkältet, hilft man dem Vierbeiner vor allem, indem man für ausreichend Wärme, Ruhe und Flüssigkeit sorgt. Es gibt sogar spezielle beheizbare Unterlagen oder Wärmelampen, die bei der Erholung helfen können“, beschreibt die Tierärztin die zentralen Aufgaben für Hundehalter.

Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem des Hundes. Neben Hundemänteln und anderen vorbeugenden Maßnahmen kann auch die Gewöhnung des Hundes an das Wetter und die Temperaturen einen Einfluss haben: „Ein langsamer Übergang von sommerlichen Temperaturen zum kühleren Herbst hilft den Hunden automatisch, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Genauso ist ein Hund, der sehr viel Zeit draußen verbringt, natürlich besser auf das Wetter vorbereitet als ein Stubenhocker. Allein die regelmäßige Bewegung hilft dabei enorm,“ erklärt Kuhne. „Bei extremen Temperaturunterschieden, wenn im Haus beispielsweise 20 Grad und draußen minus zehn Grad sind, hilft es letztlich aber nur, den Hund zum Aufwärmen ordentlich in Bewegung zu bringen.“

In der Wohnung sind unsere menschlichen Wohlfühltemperaturen auch für das Tier absolut ausreichend. Ist es dem Hund im Winterfell zu warm, wird er sich auf kühlen Fliesen ausruhen. Bedenken sollte man jedoch, dass viele Menschen im Schlafzimmer deutlich kühlere Temperaturen bevorzugen. Es kann daher hilfreich sein, Hunden mit einem kurzen Fell auch nachts einen Hundemantel anzuziehen oder ein wärmeres Zimmer anzubieten. Denn auch in der Wohnung kann es sonst zu Unterkühlung kommen. IVH

Herzerkrankungen beim Hund - hör auf sein Herz

Herzerkrankungen beim Hund - hör auf sein Herz

Bundesverband für Tiergesundheit e.V.: Herzerkrankungen beim Hund - hör auf sein Herz

Gesunde Hunde tollen gerne herum und lieben ausgiebige Spaziergänge. Dafür ist das Hundeherz mit seiner Pumpkraft ausgelegt. Gerät dieser Antrieb ins Stottern, lässt die Leistungsfähigkeit nach und der Vierbeiner ermüdet schnell. Etwa jeder zehnte Hund ist von einer Herzerkrankung betroffen. Rechtzeitig behandelt, kann der herzkranke Hund aber noch lange gut und beschwerdefrei leben.

Grundsätzlich können alle Hunde eine Herzschwäche entwickeln. Von genetisch vererbten Herzkrankheiten sind sogar schon Welpen betroffen. Die Gefahr einer Herzerkrankung steigt jedoch deutlich an, je älter der Hund wird.

Die Symptome entwickeln sich meist schleichend und lassen sich zunächst nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht spielt der Hund nicht mehr so gerne oder hat keine Lust mehr auf große Spaziergänge. Auch vermehrtes Hecheln oder gelegentliches Hüsteln können frühe Anzeichen sein. In einem späteren Stadium wirken herzkranke Tiere müde und schlapp. Der Appetit lässt nach. Spätestens jetzt sollten die Alarmglocken klingeln. Wenn der Vierbeiner bereits nach kurzer körperlicher Anstrengung stark hechelt oder hustet, ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten. In besonders schweren Fällen treten diese Symptome bereits in Ruhe auf. In dramatischen Fällen kann es auch zum Kollaps oder zu Ohnmachtsanfällen kommen.

Ist ein Hundeherz krank bzw. kann nicht mehr richtig pumpen, spricht man allgemein von einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. Welche der möglichen Herzerkrankungen dahinter steckt, kann nur der Tierarzt herausfinden. Deshalb ist es wichtig, bei Routineuntersuchungen das Herz abzuhören. Krankhafte Herzgeräusche können erste Hinweise liefern. Bei Verdacht können weitere Untersuchungen die Diagnose bestätigen.

Die chronische Klappenerkrankung ist die häufigste Ursache einer Herzinsuffizienz bei Hunden. Es handelt sich um krankhafte Veränderungen an den Herzklappen. Diese erfüllen nicht mehr ihre Ventilfunktion, so dass bei jedem Herzschlag Blut zurückfließt. Je nachdem welche der beiden Herzklappen geschädigt ist, kommt es zum Rückstau in den großen Blutkreislauf oder in die Lunge. Betroffen sind vor allem ältere Hunde und kleinere Rassen wie Cavalier King Charles, Yorkshire Terrier, Pudel und Dackel. Die Krankheit verläuft schleichend.

Die Herzmuskelschwäche (dilatative Kardiomyopathie, kurz DCM) ist die zweithäufigste Herzerkrankung bei Hunden. Sie kommt fast ausschließlich bei jüngeren bis mittelalten größeren Hunden, wie dem Dobermann, dem Wolfshund oder der Deutschen Dogge vor. Dabei wird der Herzmuskel dünn und schwach und kann seine Pumpleistung nicht mehr erbringen. Die Krankheit nimmt meist einen recht schnellen Verlauf.

Auch können Herzrhythmusstörungen auftreten, sogenannte Arrhythmien, die in einigen Fällen zum plötzlichen Herztod (Sekundentod) führen können.

Obwohl es keine Heilung bei einer Herzinsuffizienz gibt, kann eine frühzeitige medikamentöse Behandlung dem Hund ein längeres und relativ beschwerdefreies Leben ermöglichen. Herzkräftigende Medikamente entlasten bereits in einer Phase das Herz, bei der sich noch keine Symptome zeigen. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Es ist von großer Bedeutung, dass sich ein herzkranker Hund regelmäßig bewegt, dabei aber nicht überanstrengt wird. Besonders an heißen Tagen bleibt ein herzkranker Hund lieber im Schatten. Eine gesunde Ernährung und Normalgewicht können ebenfalls dazu beitragen, die Lebensqualität des herzkranken Hundes möglichst lange zu erhalten. (ots)