Hunde im Lastenrad

Sichere Sache: Hunde im Lastenrad

Lastenräder liegen im Trend – sie sind umweltfreundlich, bieten Bewegung an der frischen Luft und bringen unkompliziert Einkäufe und Kinder von A nach B. Auch immer mehr Hunde freuen sich bei längeren Strecken über eine gemütliche Fahrt in der Transportbox vom Rad. Beim urbanen Tiertransport sind allerdings einige Sicherheitsaspekte zu beachten.

Bei Sonnenschein und Wärme steigen wieder viel mehr Menschen aufs Fahrrad. Hundebesitzer lassen sich dabei gern von ihren Vierbeinern begleiten, die am Rad mitlaufen – zumindest, wenn sie dazu in der Lage sind. So mancher Hund ist schon zu alt, noch zu jung oder kann auf Grund seines Körperbaus nicht mit dem Gefährt mithalten. In solchen Fällen ist ein Lastenrad eine willkommene Alternative, um mit dem Vierbeiner zu weiter entfernten Zielen zu kommen.

Besonders in Großstädten liegen die Vorteile eines Lastenrades auf der Hand: Keine Staus, keine Spritkosten und trotzdem kann der Hund schnell entlang der Hauptverkehrsrouten transportiert werden. Statt trister Straßen ist plötzlich die schöne Gassirunde im Park erreichbar. „Lastenräder sind grundsätzlich für alle Hunde geeignet – wichtig ist nur, das richtige Modell für seinen Vierbeiner auszuwählen“, erklärt René Reckschwardt, Hundebesitzer und Spezialist für Lastenräder im Hamburger Shop Ahoi Velo Cargobikes und online von mycargobike.de. „Bei der Auswahl der passenden Transportbox ist vor allem auf zwei Faktoren zu achten: Die Kistengröße sowie die maximale Zuladung.“ Manche Räder können maximal 30 bis 40 Kilogramm Zuladung transportieren, andere 150 Kilogramm und mehr. Beim Kauf ist daher ein wichtiger Aspekt, wie groß und schwer der eigene Hund ist oder in Zukunft sein wird.

Die Größe der Transportkiste sollte ausreichen, damit der Vierbeiner sich hinlegen kann. „In der Regel liegen Hunde aber nicht in der Transportbox, sondern sie sitzen oder stehen, damit sie rausgucken und den Fahrtwind spüren können“, berichtet Reckschwardt aus eigener Erfahrung. Er selbst hat mit 2,75 Meter eines der längsten Modelle. „In der großen Box kann unser Hund auf allen vier Pfoten stehen und die Kinder passen auch noch locker hinein“, erläutert der Experte schmunzelnd.

Eine Transportkiste habe zudem den Vorteil, dass der Hund nicht so hoch sitzt wie auf einem Gepäckträger und auch der Einstieg leichter fällt. Ein Dach ist nicht zwingend erforderlich – jedoch vorteilhaft, wenn es regnet.

Grundsätzlich wird ein Hund über zwei kurze Leinen an der Bodenplatte der Transportbox befestigt. Die Leinen sollten dabei so lang sein, dass er sich noch frei bewegen und ausbalancieren, aber nicht aus der Kiste herausspringen kann. Auch die Seitenwände sollten als Faustregel mindestens so hoch sein wie die Beine des Tieres lang sind; maximal aber so hoch, dass der Hund im Sitzen oder Stehen noch herausgucken kann. Zudem empfiehlt der Experte eine rutschfeste Fußmatte als Bodenbelag.

Ob neben dem Fahrrad an der Leine oder in der Transportbox – rechtlich ändert sich für Hundebesitzer nichts: „Es gilt weiterhin die Ausnahmeregelung in der Straßenverkehrsordnung, dass nach §28 STVO Hunde am Fahrrad geführt werden dürfen, solange die fahrende Person ausreichend auf sie einwirken kann und der Verkehr nicht gefährdet wird“, erklärt Reckschwardt. Eine spezielle Versicherung sei nicht erforderlich. Kommt es zu einem Unfall, greift in den meisten Fällen die Hunde-Haftpflichtversicherung.

Neben dem Transportaspekt hat René Reckschwardt einen weiteren Pluspunkt des Lastenrads festgestellt: „Für unseren Hund ist die Transportkiste auch zum Rückzugsort geworden – wenn er sich unwohl fühlt oder erschrickt, dann kann er schnell an seinen sicheren Ort zurück.“ Für diese positive Verbindung sollte der Vierbeiner Schritt für Schritt an die Transportbox und die Eindrücke bei der Fahrt gewöhnt werden. „Irgendwann findet das jeder Hund super, aber manche benötigen zunächst das eine oder andere Leckerli als positive Verstärkung“, ist der Hundefreund überzeugt. IVH