Giftköder am Wegesrand…

Giftköder am Wegesrand…

Giftködern am Wegesrand: Potenziellen Gefahren im Garten vorbeugen

Immer wieder machen Meldungen über Giftköder die Runde, die gezielt ausgelegt werden, um Hunden zu schaden. Aber auch Gift, das eigentlich für Ratten bestimmt war, sowie einige Pflanzen stellen potenziell eine Gefahr dar. Der beste Schutz ist, seinen Hund zu trainieren, nichts in der Natur unaufgefordert zu fressen.

Auf seiner Gassirunde entdeckt der Hund ein schmackhaftes Stückchen Wurst – um Hunden zu schaden wurde es aber vorher mit giftigen Substanzen wie Rattengift behandelt. Giftköder wie diese sind für Hund und Halter oft nicht als solche zu erkennen. Es gibt nur einen trainierbaren Schutz, der für alle Arten von Giftködern greift: Der Hund darf den vermeintlichen Leckerbissen nicht einfach am Wegesrand aufsammeln. Hundetrainerin Sonja Meiburg-Baldioli hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und das Buch „Anti-Giftköder-Training“ geschrieben.

„Im Grunde setzt sich das Anti-Giftköder-Training aus zwei bis drei Elementen zusammen“, erklärt die Expertin. „Der Hund lernt, dass er nichts am Wegesrand einfach aufnimmt, egal wie lecker es ihm erscheinen mag. Dazu gehört auch, dass er sich bereitwillig und schnell abrufen lässt, wenn sein Mensch eine potenzielle Gefahr entdeckt hat.“ Die Hundetrainerin rät davon ab, dem Vierbeiner seinen Fund hektisch wegzunehmen – das könnte ihn in Zukunft dazu verleiten, ihn lieber schnell herunterzuschlucken. „Ideal ist, wenn der Hund lernt anzuzeigen, dass er etwas gefunden hat“, ergänzt sie. „Dann hat der Halter die Gelegenheit, es sich in Ruhe anzusehen und er kann seinen Hund alternativ mit einem sicheren Leckerli belohnen. Durch die Belohnung verstärkt sich das gewünschte Verhalten.“

Wenn man beim Spaziergang einen Giftköder findet, sollte man ihn einpacken und ihn ebenso wie den Fundort bei der nächsten Polizeistelle melden. So können andere Hunde, aber auch Wildtiere geschützt werden.

Einmal gelernt schützt diese Erziehung den Hund auch im eigenen Garten. Hier werden zwar keine Giftköder zu finden sein, doch es gibt potenziell einige Pflanzen, die einem Hund schaden könnten. Zu den gefährlichen Blumen und Büschen gehören etwa Fingerhut, Oleander, Efeu, Kirschlorbeer und Rhododendron. Hunde werden diese Pflanzen nicht einfach fressen, mögen es aber schon, etwa auf einem Stöckchen herumzukauen oder in der lockeren Gartenerde zu buddeln. Auch einige Gemüse wie beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch und unreife Tomaten sind schädlich. „Die goldene Regel ist, dass Ihr Hund nur frisst, was Sie ihm erlauben und nur dort buddelt, wo es für alle Beteiligten ungefährlich und erwünscht ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Gemüse aber auch geschützt im Hochbeet anbauen“, so Meiburg-Baldioli.

Wenn der Hund doch etwas Falsches gefressen hat und Vergiftungserscheinungen zeigt, sollte man schnellstmöglich handeln. „In vielen Fällen reagiert ein Hund schon instinktiv richtig und übergibt sich sofort. Dadurch werden schwere Folgen verhindert. Weitere Symptome sind etwa plötzliche Schlappheit oder sogar Bewusstlosigkeit. Man sollte immer sofort einen Tierarzt aufsuchen, um potenzielle weitere Gefahren wie Organversagen auszuschließen“, erklärt die Hundetrainerin. „Wichtig ist hierbei, so viele Informationen wie möglich mitteilen zu können: Womit hat sich das Tier vergiftet? Wie viel wurde aufgenommen? Wann ist es geschehen? Welche Symptome zeigen sich?“ Auch bei den Giftnotruf-Nummern für die Humanmedizin können in diesen Fällen schnell wichtige Tipps und Hilfestellungen gegeben werden. Diese können etwa beim Tierportal Leben mit Heimtier eingesehen werden: https://www.leben-mit-heimtier.de/was-gibt-es-noch/wichtige-adressen/ IVH

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Hund und Katze sind nicht mehr nur Haustier, sondern Freund und Familienmitglied. Geht es um das Wohlbefinden oder die Gesundheit ist der Tierarzt der wichtigste Ansprechpartner. Gerne greifen Tierhalter aber auch auf "Dr. Google" und auf einen überlieferten Erfahrungsschatz zurück. Das "gute, alte Hausmittel" ist mit positiven Emotionen besetzt und wird es schon richten. Das aber ist ein Trugschluss, der fatale Folgen für die behandelten Tiere haben kann.

Tierhalter unterschätzen, dass beliebte "Hausmittel" aus einer Zeit stammen, in der wirksame Medikamente noch nicht zur Verfügung standen. Also behalf man sich mit dem, was die Natur zur Verfügung stellte. Überlieferte Behandlungsmethoden wirken in der Regel jedoch nur schwach, unspezifisch oder gar nicht. Dennoch werden Hausmittel - im modernen Gewand - für nahezu jedes Problem angeboten.

Ob bei Herz- und Organerkrankungen aller Art, Husten, Dermatitis oder Parasitenbefall - es gibt fast nichts gegen das nicht auch ein Kraut gewachsen scheint. Am bekanntesten sind ätherische Öle, die wahre Wunder bewirken sollen. Auch Heilpflanzen aller Art werden große Wirkungen zugeschrieben. Prominentestes Beispiel sind Floh- und Zeckenmittel. Egal ob ätherische Öle, Knoblauch, Ultraschall-Halsbänder oder Bernsteinketten - die Bandbreite der vermeintlich wirksamen Naturmittel gegen diese Parasiten ist lang. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung nicht.

Nun könnte man sich damit trösten, dass die Hausmittel vielleicht nicht unbedingt nützen, aber auch nicht schaden. Doch das ist der nächste Trugschluss. Zum einen ist die zuverlässige und sichere Parasitenbekämpfung essenziell für den Infektionsschutz von Hund und Katze, weil Zecken und Flöhe schwerwiegende Krankheiten übertragen können. Zum anderen steckt in der ungenauen Dosierung eine große Gefahr. Vor allem Katzen reagieren sehr empfindlich auf ätherische Öle, und hier speziell auf das beliebte Teebaumöl. In hohen Dosen sind teebaumölhaltige Pflegeprodukte aber nicht nur für Katzen, sondern auch für Hunde und Menschen giftig und stark allergieauslösend.

In der Dosierung liegt ohnehin ein grundsätzliches Problem der Hausmittel. Die Grenzen zwischen geringem bis keinem Nutzen zu erheblichen Schäden sind fließend. Auch die Wechselwirkungen einzelner Stoffe sind oft nicht erforscht oder dem Laien nicht bekannt. Dies gilt es auch bei Nahrungsergänzungsmitteln zu beachten. Spezifische Ergänzungsfuttermittel haben in bestimmten Lebensphasen von Hund und Katze durchaus ihre Berechtigung, sollten aber aus genannten Gründen nur in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.

Absolutes Tabu sind Mittel aus der menschlichen Hausapotheke. Vor allem rezeptfreie Schmerzmittel sind problematisch. Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Diclofenac beispielsweise sind von Katzen bekannt, bei Hunden schlägt Paracetamol schon in geringen Mengen auf die Leber. Ibuprofen und Diclofenac schädigen den Magen-Darm-Trakt, was sich zum Teil in massiven Blutungen äußert. Für Tiere werden aus diesem Grund andere, für sie besser verträgliche, Schmerzmittel verwendet. Wegen der besonderen Empfindlichkeit von Hund und Katze sind entsprechende Tierarzneimittel zudem verschreibungspflichtig.

Wer in "Eigendiagnose" zu Mitteln aus der Hausapotheke oder zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten greift, verhindert zudem eine fachlich fundierte Diagnose durch den Tierarzt, mit oftmals fatalen Folgen. Tierarzneimittel sind tierartspezifisch erprobt und zugelassen. Auch darf ein "Hundemedikament" niemals ohne tierärztliche Beurteilung bei der Katze eingesetzt werden oder umgekehrt. Das gilt auch und vor allem für die Floh- und Zeckenprophylaxe.

Zugelassene Tierarzneimittel sind umfangreich geprüft und gewährleisten höchste Sicherheit. Man spricht dann von Evidenz. Herkunft und Hersteller eines Produktes sind klar ersichtlich, was die Transparenz deutlich erhöht. Seriöse Produkte sind in der Kommunikationsgesellschaft jedoch weniger präsent, da die Werbung und Information für Tierarzneimittel strikten Vorgaben unterliegt. Für verschreibungspflichtige Medikamente darf in der Öffentlichkeit nicht geworben werden. Es besteht ein Werbeverbot, vom dem nur medizinische Fachkreise ausgenommen sind. Der richtige Ansprechpartner ist hier für alle Fragen der Tierarzt. (bft)