Kynos Stiftung nun auch in Forschungsförderung aktiv
Die seit 1998 bestehende Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen, die zu den Pionieren der Assistenzhundeausbildung in Deutschland gehört, hat ihren Satzungszweck erweitert: Ab 2025 werden auch ausgewählte wissenschaftliche Forschungsarbeiten zum Themenkomplex hundgestützte Intervention und Assistenzhunde finanziell gefördert.
„Wir möchten im Sinne unserer Stiftungsgründer zusätzlich zur Unterstützung konkreter Mensch-Hund-Teams gern auch einen dauerhaften und nachhaltigen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten,“ sagt die erste Vorsitzende Birgit Fleig. Welche Möglichkeiten der Einsatz von Assistenz- und Therapiebegleithunden wirklich bietet, was in der Ausbildung zu beachten ist und wie auch das Tierwohl berücksichtigt bleibt, sind Fragen, die erst seit Kurzem stärker in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung rücken. Was genau nimmt ein Hund wahr, der seinen Besitzer vor einem epileptischen Anfall warnt? Welche Konzentrationen an Geruchsmolekülen kann ein Warnhund in der Atemluft eines Lungenkrebs-Patienten wahrnehmen? Wie misst man die Eignung von Assistenzhunden? So oder ähnlich könnten spannende Fragestellungen lauten, die aus den verschiedensten akademischen Disziplinen stammen können - von Biologie und Veterinärmedizin über Psychologie, Pädagogik und Sozialwissenschaften bis hin zur Humanmedizin. Gerade dieser interdisziplinäre Ansatz macht das Thema so spannend und gleichzeitig so schwierig, da es niemals vollständig nur „von einer Seite aus“ zu packen ist. Die Erkenntnisse aus verschiedenen Perspektiven zusammenbringen und allgemeinverständlich publizieren, um damit das Thema insgesamt nach vorn zu bringen – das ist das erklärte Ziel der Kynos Stiftung, die gleichzeitig Gesellschafterin des bekannten Fachverlags für Hundebücher Kynos Verlag Dr. Dieter Fleig ist.
Zum Start hat die Stiftung ein spannendes Pilotprojekt ausgewählt: Ein Team aus deutschen und ukrainischen Wissenschaftler*innen wird anhand objektiver Kriterien die Stressbelastung aller involvierten Hunde und Menschen während hundgestützter Interventionen in einem ukrainischen Militärhospital an kriegsverletzten Militär- und Zivilpersonen messen. Damit ist die Studie die erste ihrer Art, die in Echtzeit während eines laufenden Krieges Daten erhebt. Wertvolle Rückschlüsse auf die Wirkung der hundgestützten Intervention, aber auch auf die Stressbelastung der Hunde werden erwartet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 2025 publiziert.