Hund allein zu Haus

Hund allein zu Haus: Tipps für Training und technische Helfer

Hunde sind soziale Tiere und fühlen sich am wohlsten in der Nähe ihrer Menschen. Doch gibt es Situationen, in denen ein Hund für einige Zeit alleine zu Hause bleiben muss. Mit gezieltem Training und technischen Hilfsmitteln kann diese Herausforderung leicht gemeistert werden – für mehr Gelassenheit im Alltag. Gerade die Entwicklungen im Bereich technischer Hilfsmittel in den letzten Jahren haben das Leben des Hundefreundes erheblich vereinfacht.

Nach einer Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) müssen rund 42 Prozent der Halter ihre Hunde täglich für eine gewisse Zeit zu Hause allein lassen.

Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie lange ein Hund allein gelassen werden kann oder sollte. „Welpen oder sehr junge Hunde sollte man möglichst nur sehr kurz alleine lassen. Für die meisten erwachsenen und ans Alleinbleiben gewohnten Hunde sind später auch drei bis vier Stunden kein Problem“, erklärt Sabine Winkler, Hundetrainerin und Autorin mehrerer Bücher zur Hundeerziehung. „Es kommt aber immer auch auf den einzelnen Hund und seine Erfahrungen an. Wurde er schon als Welpe ans Alleinsein gewöhnt, wird er es vermutlich entspannt akzeptieren. Beispielsweise ein Hund aus dem Tierschutz, der vielleicht einige traumatische Erfahrungen gemacht hat, könnte dagegen bereits nach kurzer Zeit gestresst sein. Dann ist eine Tierbetreuung, etwa durch Freunde, Nachbarn oder professionelle Anbieter, in der Regel die bessere Wahl.“ Eine Übersicht für Betreuungsangebote in ihrer Nähe finden Halter auf der Seite Leben-mit-Heimtier.de.

Ein Hund sollte langsam an das Alleinsein herangeführt werden, rät die Expertin: „Das Training kann man meist beginnen, wenn ein Welpe etwa vier oder fünf Monate alt ist – er sollte auf jeden Fall bereits einige Wochen Zeit mit seinen Menschen verbracht haben, um Vertrauen und eine Bindung aufzubauen. Damit er sich nicht zurückgelassen fühlt, beginnt man am besten mit kurzen Zeitintervallen, verlässt also am Start nur wenige Minuten das Haus. Das kann man mit der Zeit steigern. Dem Vierbeiner fällt es außerdem leichter, wenn die Abwesenheit planbar ist. Wer also zu festen Zeiten einkaufen oder etwa ins Fitnessstudio geht, der macht es seinem Hund einfacher, sich darauf einzustellen.“

Wichtig ist auch, dass der Hund möglichst keine Langeweile verspürt, während er alleine ist. Ein Kauknochen oder ein Intelligenzspielzeug vor dem Gehen können ihn eine Weile beschäftigen. Außerdem sollte man ihm immer Wasser bereitstellen. „Wenn man den Hund vorher noch mit einer Gassirunde auslastet, hat er auch kein Problem damit, eine kurze Zeit alleine in der Wohnung zu verbringen“, so Winkler.

Zusätzlich zum Training können auch moderne Technologien und Geräte dabei unterstützen, wenn der Hund alleine zu Hause bleiben muss. So sorgen etwa Futterautomaten dafür, dass der Hund zur gewohnten Zeit sein Fressen bekommt und immer Zugang zu Wasser hat. Interaktive Spielzeuge halten ihn in der Zeit beschäftigt und können vom Smartphone aus aktiviert werden. Kameras, die mit einer App verbunden sind, helfen den Vierbeiner immer im Blick zu behalten – mitunter ist eine Freisprechfunktion implementiert, über die Halter mit ihrem Hund sprechen können. Die Installation solcher Kameras ist auch für technische Laien einfach umzusetzen. Sie können meist in einem Regal aufgestellt werden und decken von dort mit einem Weitwinkelobjektiv den ganzen Raum ab. Auch die Verknüpfung mehrerer Kameras in einer App ist mit wenigen Klicks eingestellt. Einige Apps verfügen zudem über einen sogenannten Bell-Alarm, der per Benachrichtigung aufs Smartphone darauf hinweist, dass der Hund daheim gerade anschlägt. Halter sollten sich Gedanken machen, welche dieser Funktionen sie benötigen. Unter anderem im Zoofachhandel können sie sich dann beraten lassen, welches Modell und welche Preiskategorie für die eigenen Bedürfnisse und das Wohnumfeld eine geeignete Lösung darstellen.

Smarte Geräte können sehr nützlich sein, um dem Hund das Alleinsein zu erleichtern, ihm die Zeit angenehmer zu gestalten und den Haltern ein beruhigendes Gefühl zu geben – aber sie ersetzen natürlich keine menschliche Interaktion. „Wer seinen Hund regelmäßig länger allein lassen muss, sollte sich entweder um eine Betreuung kümmern oder prüfen, ob der Hund nicht doch mitkommen kann“, so Sabine Winkler. Immer mehr Arbeitgeber lassen beispielsweise Hunde am Arbeitsplatz zu – und die Vierbeiner verbessern dabei mitunter sogar insgesamt die Arbeitsatmosphäre. IVH

Mit dem Hund in den Urlaub

Mit dem Hund in den Urlaub

Gut vorbereitet mit dem Hund in den Urlaub: Schon jetzt für die Reise planen

Sonne, Strand und Meer - das sind Erfolgsgaranten für einen gelungenen Urlaub. Richtig perfekt wird die Reise für Hundebesitzer aber erst, wenn der vierbeinige Freund mit dabei ist. Damit ein erwartungsfroh gestarteter Urlaub aber nicht schon an der Grenze endet, ist eine gute und rechtzeitige Urlaubsplanung wichtig. Auch gesundheitliche Fragen sollten einbezogen werden.

Noch komplizierter wird es bei Reisen ins Nicht-EU-Ausland, auch weil es teilweise besondere Wiedereinreisebedingungen in die EU gibt, wie beispielsweise eine serologische Untersuchung, die den Tollwut-Impfschutz bestätigt. Dies gilt teilweise auch für die Durchreise. Eine intensive Planung ist für Globetrotter, die nicht nur ein einziges Urlaubsziel haben, deshalb besonders wichtig. Die Mikrochip-Kennzeichnung ist seit langem für grenzüberschreitende Reisen in der EU vorgeschrieben. Unbedingt wichtig ist aber auch die Registrierung in einem Heimtierregister. Sie sorgt dafür, dass der Hund wiedergefunden werden kann, wenn er sich im Urlaub verläuft.

Im Mittelpunkt der Reiseplanung sollten auch Maßnahmen stehen, die die Gesundheit des Hundes schützen. Besonders in den beliebten Reisezielen Süd- und Südosteuropas, rund ums Mittelmeer, lauern Krankheiten, die in unseren Breiten noch weniger bekannt sind. Zu den gefährlichsten zählen die Leishmaniose und die Herzwurmerkrankung, die beide über Stiche infizierter Mücken übertragen werden. Eine weitere Infektionserkrankung mit hohem Gefährdungspotential ist die Ehrlichiose, für deren Übertragung Zecken verantwortlich sind.

Grundsätzlich gilt: Den besten Schutz gegen diese Krankheiten bieten vorbeugend wirksame Tierarzneimittel. Mit der Anwendung sollte rechtzeitig, ggf. schon vor Reiseantritt begonnen werden. Dies umfasst abwehrend wirkende Präparate gegen die Überträger-Parasiten wie Zecken und Mücken. Der Mückenschutz sollte auch während der Reise regelmäßig in den angegebenen Anwendungsintervallen aufgefrischt werden. Zum Schutz vor der Leishmaniose steht auch eine Impfung zur Verfügung. Sie kann eine Infektion zwar nicht verhindern, aber die Symptome deutlich vermindern und ergänzend zur Mückenabwehr vorgenommen werden. Darüber hinaus ist eine vorbeugende Behandlung gegen die Herzwurmerkrankung empfehlenswert. Ein Besuch des Tierarztes im Zuge der Reiseplanung ist also auf jeden Fall ratsam oder sogar unverzichtbar. Für die Planung lohnt sich zudem ein Blick auf die Internetseite www.esccap.de/reisetest/ . Mithilfe einer interaktiven Europakarte lassen sich die erforderlichen Maßnahmen rund um den Schutz vor Parasiten recherchieren.

Zu einem guten Start in die Reise zählen aber auch Dinge, die das Leben für den Hund einfach nur angenehmer machen. Dazu gehören etwa ein ausgiebiger Spaziergang vor Fahrtantritt und ausreichende Pausen während der Fahrt. Idealerweise ist der Hund an längere Aufenthalte in der Transportbox gewöhnt. Am Urlaubsort angekommen helfen die mitgeführte Decke, ein Spielzeug oder der gewohnte Fressnapf samt Futter, dass sich der Hund schnell wie zu Hause fühlt.

Bleibt am Ende die Frage, ob der Hund grundsätzlich reisetauglich ist. Nimmt das Tier bereits regelmäßig Medikamente sollte auch dies mit dem Tierarzt besprochen werden und eine für die Reise ausreichende Menge ins Reisegepäck. Der eine oder andere Vierbeiner ist möglicherweise bei Freunden oder in einer Hundepension besser aufgehoben.

(Bundesverband für Tiergesundheit e.V.)

Vorbeugender Parasitenschutz

Vorbeugender Parasitenschutz

Vorbeugender Schutz vor Zecken, Flöhen und Würmern: Den Hund wirksam vor unliebsamen Untermietern schützen

Zecken, Flöhe, Würmer, Milben: Parasiten wie diese können eine Plage und, viel schlimmer, ein ernstes gesundheitliches Risiko für Hunde sein. Grundlage für einen bestmöglichen Schutz ist eine gezielte Prophylaxe – die nicht zuletzt auch uns Menschen zugutekommt.

Als Vorbeugemaßnahme denkt man zuerst oft an eine Impfung. Diese schützt aber nur vor den Krankheitserregern, die von Zecken und Co. übertragen werden können – jedoch nicht vor dem Parasitenbefall selbst.

Äußere und innere Parasiten „Bei Parasiten unterscheiden wir grundsätzlich erst einmal äußere und innere Parasiten“, erklärt Tierärztin Dr. Tina Hölscher. „Zu den äußeren Parasiten zählen etwa Zecken, Flöhe, Läuse und Milben. Diese befallen das Fell oder beißen sich in der Haut fest. Innere Parasiten wie Würmer oder Einzeller werden dagegen zum Beispiel über verunreinigtes Wasser oder Futter aufgenommen oder etwa bei einem Zeckenbiss oder Mückenstich ins Blut übertragen.“ Entsprechend gibt es verschiedene Maßnahmen, um vor den unterschiedlichen Parasiten zu schützen.

Prophylaxe gegen äußere Parasiten Um Hunde vor äußeren Parasiten zu schützen, sind drei Ansätze verbreitet: „Ein wirksamer Schutz kann über ein Spot-On-Präparat direkt auf die Haut des Hundes aufgetragen werden. Es gibt außerdem Zeckenhalsbänder, die dauerhaft Wirkstoffe absondern, oder der Hund kann eine Injektion oder Tabletten bekommen. Bei allen drei Varianten sorgen die jeweiligen Präparate dafür, dass Zecken bereits vor der Übertragung möglicher Krankheitserreger abgetötet werden“, so die Tierärztin. Die entsprechenden Mittel sind häufig verschreibungspflichtig und über den Tierarzt oder in der Apotheke zu bekommen. Spot-On-Präparate müssen dann alle vier bis sechs Wochen erneuert werden, Tabletten können auch bis zu zwölf Wochen wirken und Halsbänder etwa ein halbes Jahr. Zecken, Flöhe und Co. sind durch den Klimawandel mittlerweile ganzjährig und die verschiedenen Arten im ganzen Bundesgebiet verbreitet. Deshalb ist eine durchgängige Vorsorge sinnvoll.

„Solche chemischen Schutzmaßnahmen haben den Vorteil, dass sie häufig gleichzeitig vor mehreren Parasiten schützen, also sowohl gegen Zecken als auch gegen Flöhe oder Milben vorbeugen. Zusätzlich sollten Halter ihre Hunde aber auch regelmäßig auf Parasiten überprüfen“, erklärt Dr. Hölscher. Dazu sollte man das Fell des Hundes genau durchsehen und bei einem Verdacht zur Sicherheit auch mit einem Flohkamm untersuchen. Neben den Flöhen selbst kann man so auch ihre Hinterlassenschaften finden. Bei schwarz-braunen und weißen Partikeln handelt es sich üblicherweise um Schmutz oder Schuppen; sind sie allerdings rot oder verfärben sich beim Verreiben rötlich, könnte ein Flohbefall vorliegen.

Einen Flohbefall behandeln Der Tierarzt verschafft Gewissheit und hilft mit geeigneten Shampoos, Pulvern oder Sprays, den akuten Befall einzudämmen. Diese gibt es häufig auch im Zoofachhandel zu kaufen. Um mögliche Folgegenerationen aus den Eiern zu bekämpfen, müssen Gegenmaßnahmen mehrfach wiederholt werden. Zudem ist eine gründliche Reinigung gefragt: Sowohl der Boden als auch Hundemöbel, Teppiche und das Spielzeug des Hundes sollten die nächsten Tage täglich gereinigt werden. Da Flöhe auch innere Parasiten übertragen können, sollte in diesem Rahmen ergänzend eine Wurmkur für den Hund durchgeführt werden.

Wurmkur gegen innere Parasiten Bei Hunden treten als innere Parasiten zum Beispiel Bandwürmer oder Spulwürmer auf. Einzeller wie die mikroskopisch kleinen Giardien zählen ebenfalls dazu. Innere Parasiten befallen je nach Art vor allem etwa den Dünn- oder Dickdarm, weniger verbreitete Arten aber mitunter auch die Lunge oder das Herz. Sie können über verunreinigtes Futter und Wasser übertragen werden. Daher ist die Einhaltung von Hygienestandards ein zentraler Schutz. Aber auch äußere Parasiten können bei ihrem Biss innere Parasiten übertragen. Entsprechend ist ebenso eine gute Prophylaxe vor diesen mit Zeckenschutz und Co. wichtig. „Besonders Welpen können unter einem Wurmbefall leiden und bekommen starken Durchfall oder magern ab“, so die Expertin. „Bei erwachsenen, gesunden Hunden ist ein Befall dagegen oft lange symptomlos.“ Treten doch Anzeichen auf, sind es meist Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Appetitverlust. Um einen Befall festzustellen, untersucht ein Tierarzt den Kot des Hundes und verordnet eine Wurmkur, wenn erforderlich. „Dabei handelt es sich wie bei den Mitteln gegen äußere Parasiten um Wirkstoffe, die oral verabreicht oder injiziert werden und die Würmer versterben lassen. Das ist allerdings kein langfristiger Schutz vor einem erneuten Befall, sondern hilft in erster Linie nur in der aktuellen Situation“, erklärt Dr. Hölscher. „Weil die Würmer von außen nicht sichtbar sind und die Symptome sich bei erwachsenen Hunden mitunter gar nicht zeigen, empfehlen viele Tierärzte eine regelmäßige Entwurmung alle drei Monate. Das schützt zudem weitere Tiere, aber auch die Halter vor einem Befall. Andere Kolleginnen und Kollegen empfehlen dagegen nur eine Behandlung im akuten Fall.“

Sind Hundeparasiten gefährlich für Menschen? Parasiten können auch auf Menschen überspringen. Viele Hundeparasiten nutzen den Menschen zwar nur als Fehlwirt, können sich in diesem also nicht entwickeln. Dennoch können sie dabei Krankheiten übertragen. Die Prophylaxe beim Vierbeiner schützt damit nicht nur den Hund, sondern auch seine Halter. Mit zielgerichteter Vorbeugung, Aufmerksamkeit und regelmäßiger Kontrolle sind bereits viele Risikoquellen für den Hund ausgeschlossen. Wenn man dann noch daran denkt, sich nach jedem Spiel oder Spaziergang die Hände zu waschen, sollten Hund und Halter von Parasiten weitgehend verschont bleiben. IVH

Internationaler Tag des Rettungshundes

Wenn Unfälle oder Katastrophen passieren und Menschen in Not geraten, sind professionell ausgebildete Rettungshunde oftmals die einzige Hoffnung. Unsere Aufgabe besteht darin, einsatzfähige Rettungshundeteams nach höchstem Qualitätsstandard auszubilden, um im Ernstfall Leben retten zu können.

Die vierbeinigen Helden der Internationalen Rettungshunde Organisation haben sich in vielen Einsätzen bewährt. Durch die professionelle und herausfordernde Ausbildung werden die Teams optimal für die Suche nach Personen vorbereitet, die nach Erdbeben oder Lawinenabgängen verschüttet sind, sich verirrt haben oder in Gewässern in Not geraten sind.

Rettungshunde sind jeder Suchtechnologie weit überlegen. Ihr feiner Geruchssinn ermöglicht ihnen, die Position von verschütteten oder vermissten Personen sehr genau zu bestimmen.

Mehr über die Helden auf vier Pfoten erfährst du hier:

Facebook: / irodogs
Instagram: / irodogs
Website: https://www.iro-dogs.org

Fünf Minuten, um Leben zu retten!

Fünf Minuten, um Leben zu retten!

Die Björn Steiger Stiftung bietet einen kostenlosen Online-Kurs zur Herzdruckmassage an. Sobald fünf Vereinsmitglieder den Kurs erfolgreich abgeschlossen haben, erhalten wir eine lebensrettende Life Bag und ein Life Pad. Nehme teil und mache uns zu einem herzsicheren Verein! Hier ist der Link: https://onlinekurs.herzsicherer-verein.de/auth/code/humanremainsdetectiondoginternational

Tierisch engagiert

Tierisch engagiert - ehrenamtlich im Tierheim: Tierliebe leben und helfen

Sei es aus Zeitmangel, finanziellen Gründen oder weil die Lebensumstände es nicht zulassen: Nicht jeder, der Tiere liebt, kann oder möchte ein eigenes Heimtier halten. Doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich trotzdem für Tiere einzusetzen und ihre Gesellschaft zu genießen. Die Voraussetzungen dafür sind denkbar gering.

In 45 Prozent aller Haushalte in Deutschland werden Heimtiere gehalten. Bei einer Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) gaben weitere neun Prozent der Befragten an, in Zukunft Heimtiere halten zu wollen. Diese Zahlen lassen den Schluss zu, dass die Tierliebe zuweilen größer ist als die Möglichkeiten, den Wunsch nach einem eigenen Heimtier in die Tat umsetzen zu können. Aber auch ohne eigenes Heimtier kann man sich für Tiere engagieren, diesen helfen und seine Freizeit mit ihnen verbringen.

Tierheime sind auf ehrenamtliche Unterstützer angewiesen „Tierheime, genauso aber auch Gnadenhöfe oder zum Beispiel Wildtierhilfen, nehmen ehrenamtliche Unterstützung gerne an und sind teilweise sogar darauf angewiesen“, erklärt Lea Schmitz, Pressesprecherin beim Deutschen Tierschutzbund (DTSchB). „In den Tierheimen ist Personal und damit Zeit leider oft Mangelware. Im Fokus der Tierpfleger stehen daher die Fütterung der Tiere sowie Reinigungsarbeiten. Für eine intensive Beschäftigung mit einzelnen Tieren oder gemeinsames Spielen reicht die Zeit oft nicht aus.“ Entsprechend freuen sich viele Einrichtungen, wenn Tierfreunde sich dazu bereit erklären, zu unterstützen. Typische Aktivitäten sind etwa:

Gassi gehen, damit die Hunde ausreichend Bewegung bekommen Streicheleinheiten für Katzen bringen diesen Zuneigung und Aufmerksamkeit, helfen aber auch, die Katzen weiter an Menschen zu gewöhnen, wodurch sie besser zu vermitteln sind. Unterstützung bei den Reinigungsarbeiten Spezialisten wie Handwerker können zudem bei der Instandhaltung der Räumlichkeiten helfen. Auch für Bürotätigkeiten, Telefon- und Fahrdienste oder die Betreuung der Social-Media-Kanäle benötigen manche Einrichtungen ehrenamtliche Unterstützung.

Vor- und Nachkontrollen: Ehrenamtliche Mitarbeiter im Tierheim übernehmen oftmals die Vor- und/oder Nachkontrollen bei der Vermittlung eines Tieres. Dabei prüfen sie ggf. vorab, ob das neue Zuhause geeignet wäre, und stellen nach der Vermittlung sicher, dass es dem Tier dort gut geht. Welche Qualifikationen sind erforderlich? Die Anforderungen, bei der Tierbetreuung zu unterstützen, hängen wesentlich von den Aufgaben ab, die man übernehmen kann und möchte: „Es braucht keine tierbezogene Ausbildung, aber man sollte ein Gespür und gewisse Sachkenntnisse für den richtigen Umgang mit Tieren mitbringen. Außerdem braucht es Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit“, so die Expertin. „Wer beispielsweise mit Hunden Gassi gehen möchte, schließt sich meist für die ersten Runden erfahrenen Gruppen an und lernt so das typische Vorgehen. Einige Tierheime setzen auch die Absolvierung einer internen Schulung voraus.“

Sollen Vor- und Nachkontrollen übernommen werden, führen viele Tierheime ebenfalls vorab interne Schulungen oder Einweisungen durch. Dabei lernen die Ehrenamtlichen, worauf sie bei potenziellen Adoptanten achten müssen, welche Fragen wichtig sind und wie sie das Wohl des Tieres sicherstellen können.

Zudem kann ein Vertrag über die ehrenamtliche Mitarbeit geschlossen werden. Darin sind üblicherweise Art und Umfang der Tätigkeiten beschrieben, die übernommen werden sollen. „In einem Ehrenamtsvertrag oder einer Vereinbarung zur ehrenamtlichen Mitarbeit gibt es immer auch einen Abschnitt zur Versicherung und Haftung. Entsprechend ist man als Helfer dann über die Versicherung des Tierheims haftpflichtversichert und haftet selbst nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit“, erklärt Schmitz. Da es manchen Ehrenamtlichen nicht möglich ist, verbindlich und regelmäßig auszuhelfen, beinhalten diese Verträge aber keine verbindlichen Regelungen zur Laufzeit oder Arbeitszeit, wie man es etwa aus einem Arbeitsvertrag kennt.

Wichtige Ansprechpartner: Einfach vor Ort nachfragen Die einfachste Möglichkeit, sich über den Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung zu informieren, ist die Nachfrage beim örtlichen Tierheim. „Im Gespräch mit dem Team vor Ort stellt sich schnell heraus, welche Hilfe aktuell gebraucht wird. Umgekehrt kann man dann aber auch klären, wie viel Zeit man selbst aufbringen kann und möchte. Da es eine gewisse Einarbeitungszeit braucht und die Tierschutzeinrichtungen mit der Hilfe der Ehrenamtlichen – etwa für die Gassirunden – planen müssen, ist es am besten, wenn man längerfristig und mit einer gewissen Regelmäßigkeit helfen kann“, so Schmitz. Nähere Informationen zu ehrenamtlichen Tätigkeiten in den örtlichen Tierschutzvereinen und Tierheimen vermittelt der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website (https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/tierheime-helfen/tierheim-arbeit/). Im DTSchB sind rund 740 örtliche Tierschutzvereine mit 550 Tierheimen und Auffangstationen organisiert. Neben Tierheimen freuen sich aber auch beispielsweise Lebenshöfe oder Wildtierstationen über engagierte, freiwillige Helfer. Eine Übersicht zu Gnadenhöfen in Deutschland findet sich auf dem Portal Vegane Jobs: https://vegane-jobs.de/lebenshoefe-gnadenhoefe-landkarte/. Über Organisationen zum Wildtierschutz informiert etwa der Wildtierschutz Deutschland e.V.: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/verletztes-wildtier-gefunden. IVH

Online Sprechstunde für Hunde

Online Sprechstunde für Hunde

Online-Sprechstunden für Tiere immer beliebter Vorteile und Grenzen des virtuellen Tierarztbesuchs

Die Digitalisierung macht auch vor der Tiermedizin nicht halt: Immer mehr Tierärzte in Deutschland bieten Online-Sprechstunden an. Die Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie zusätzlichen Auftrieb erhielt, bringt für Tierhalter und ihre Schützlinge einige Vorteile mit sich. Doch nicht jeder Tierarztbesuch kann nur virtuell stattfinden.

„Ein wesentlicher Vorteil der Online-Sprechstunde, wir sprechen hier von Telemedizin, ist die Entlastung des tierärztlichen Notdienstes. Wenn bereits vorab festgestellt werden kann, dass es auch reicht, abzuwarten und etwa einen Termin am nächsten Tag auszumachen, dann kann sich der Notdienst auf die akuten Fälle konzentrieren“, erklärt Dr. Karl-Heinz Schulte, ehemaliger 2. Vizepräsident und Vorsitzender des Arbeitskreises Telemedizin im Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) und Mitglied des Vorstands der Tierärztekammer Nordrhein. Es fallen außerdem kein Transport zur Praxis und kein Warten im Wartezimmer an, stattdessen ist das Tier unaufgeregt in seiner vertrauten Umgebung. Zudem sind die Voraussetzungen leicht erfüllt: Für die Video-Besprechung braucht es nur eine Internetverbindung und ein Gerät wie ein Smartphone oder einen Laptop.

Für welche Fälle eignet sich die virtuelle Sprechstunde? Gerade dann, wenn keine akuten Schmerzen oder Verletzungen vorliegen, sondern sich Tierhalter bestätigen lassen wollen, dass mit ihrem Heimtier im Grunde alles in Ordnung ist, bieten Online-Sprechstunden eine gute Alternative zum Praxisbesuch. Typische Anliegen sind etwa Ernährungsfragen oder Auffälligkeiten wie Übelkeit, Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit oder verminderte Aktivität. Das Online-Gespräch ist aber auch eine gute Möglichkeit, sich Zweitmeinungen einzuholen, wenn Halter sich zum richtigen Vorgehen oder einer Diagnose unsicher sind. Die virtuelle Besprechung ist dabei grundsätzlich für alle Tiere geeignet. In der Telemedizin gelten die gleichen Standards wie beim herkömmlichen Tierarztbesuch: Die Tierärztin oder der Tierarzt lässt sich den Fall schildern und berät, ob ein Problem vorliegt und wie dem Tier geholfen werden kann. In der Video-Sprechstunde kann sie oder er außerdem einen ersten Blick auf das Tier werfen und dem Halter Anleitungen geben oder diesen Fotos von Details oder beispielsweise Parasiten machen und diese digital zusenden lassen. Einige Fragen können häufig schon vollständig geklärt werden. Wenn konkrete Untersuchungen notwendig sind, kann ein Folgetermin in der Praxis vereinbart werden.

Die Telemedizin hat aber auch ihre Grenzen. „Bei akuten Notfällen, also etwa bei Atemnot, starken Blutungen, Verletzungen oder nach einem Unfall, sollte man nicht zögern und sofort eine Tierarztpraxis oder einen tierärztlichen Notdienst aufsuchen, damit unmittelbar geholfen werden kann. Hier kann jede Minute zählen. Die Online-Beratung kann aber bei der Entscheidung helfen, mit dem Tier direkt in eine Klinik zu fahren, statt erst einen normalen Termin auszumachen“, so der Experte. Manche Untersuchungen erfordern beispielsweise Bluttests oder Röntgenaufnahmen – das funktioniert dann nur mit der Ausrüstung vor Ort. Auch verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nur nach einer tierärztlichen Untersuchung in der Praxis verschrieben werden.

Ob der Haustierarzt auch eine Online-Sprechstunde anbietet, ist meist auf der jeweiligen Website vermerkt oder lässt sich beim nächsten Tierarztbesuch einfach nachfragen. Üblicherweise gibt es dann einen Termin und einen Link, über den die Besprechung gestartet werden kann. Darüber hinaus haben sich mehrere Anbieter auf Telemedizin spezialisiert, etwa Pfotendoctor, HaustierDocs oder FirstVet. Diese Plattformen arbeiten mit Tierärzten zusammen und können so oft schnell und rund um die Uhr einen Termin bieten, dafür aber keine direkten Folgeuntersuchungen übernehmen. Mitunter ist das Angebot nur auf Hunde und Katzen beschränkt, andere behandeln dagegen über Heimtiere hinaus beispielsweise auch Pferde.

„Bei den Kosten merkt man, dass Online-Sprechstunden noch eine relativ junge Entwicklung sind“, erklärt Dr. Schulte. „In der Gebührenordnung für Tierärzte gibt es daher noch keinen eigenen Eintrag für diese Dienstleistung. Telemedizin wird deshalb meist als ‚Beratung im einzelnen Fall ohne Untersuchung‘ oder als ‚Eingehende Anamneseerhebung oder Beratung‘ abgerechnet und entsprechend auf der Rechnung vermerkt.“ Viele Tierkrankenversicherungen decken diese Art der Untersuchung ebenfalls ab – Halter sollten das überprüfen oder bei ihrer Versicherung nachfragen. IVH

Alarmstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Alarmstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Alarmstufe ROT: Zecken im Anmarsch

Frühlingszeit - die ersten Sonnenstrahlen wärmen schon, die Vögel zwitschern und bunte Blüten verjagen das Wintergrau. Auch im Verborgenen erwacht das Leben, darunter auch winzige, hungrige Zecken auf der Suche nach einer Blutmahlzeit. Zeckenstiche sind jetzt bei Spaziergängern und Hundebesitzern gleichermaßen gefürchtet. Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe schützt die Vierbeiner vor schweren Erkrankungen.

Zecken können schwere Krankheiten übertragen

Zeckenstiche sind nicht nur unangenehm, sie können auch sehr gefährlich werden. Häufig sind Zecken Träger von Krankheitserregern, die sie beim Stechen und Blutsaugen übertragen. Je nach Zecken- und Erregerart sind für den Hund die Babesiose, die Anaplasmose, die Ehrlichiose, die Hepatozoonose und die Rickettsiose von Bedeutung. Hund und Mensch können beide an der Borreliose erkranken. Gefürchtet ist darüber hinaus die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine ernstzunehmende Hirnhautentzündung beim Menschen, die in seltenen Fällen auch beim Hund dramatisch verlaufen kann. Durch Zeckenstiche übertragene Infektionskrankheiten sind auch unter dem Begriff Tick-Borne Diseases bekannt. Verursacher sind Bakterien, Viren oder Parasiten.

Die Babesiose ist inzwischen in Deutschland heimisch

Eine ernstzunehmende Krankheit, die in Deutschland bei Hunden zunehmend und mit regionalen Schwerpunkten an Bedeutung gewinnt, ist die Babesiose. Erreger der Babesiose sind sogenannte Babesien (Babesia canis). Dabei handelt es sich um kleine, einzellige Parasiten, die in rote Blutzellen eindringen und sich dort vermehren. Die Blutzellen gehen zugrunde und es entstehen Entzündungs- und Abwehrreaktionen, welche für den Hund (lebens-)gefährlich werden können. Überträger der Babesiose ist die mittlerweile häufig vorkommende Auwald- oder Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus), die zur Gattung der Buntzecken gehört.

Ursprünglich galt die Babesiose eher als Reisekrankheit. Durch die weitere Ausbreitung der Wiesenzecken gewinnen Erkrankungen durch Hundebabesien jedoch auch hierzulande zunehmend an Bedeutung. Studien belegen mittlerweile die flächendeckende Ausbreitung dieser Zeckenart auch in Deutschland. D. reticulatus ist etwa in Ostdeutschland die am häufigsten anzutreffende Zeckenart. Nach aktuellem Kenntnisstand ist auch Norddeutschland stark betroffen.

Zeckenprophylaxe ist unverzichtbar

Hat sich ein Hund mit Babesien angesteckt, treten die ersten Beschwerden in der akuten Form meist nach einer bis drei Wochen auf. Krankheitssymptome sind Fieber, Blutarmut, blass-gelbliche Schleimhäute, Muskelschmerzen und Schwächezustände, teilweise ist der Urin rot-bräunlich verfärbt. Auch eine Schädigung des Zentralnervensystems ist möglich. Es können Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle auftreten. Die Symptome ähneln der menschlichen Malaria, deshalb spricht man auch von "Hundemalaria", allerdings handelt es sich um ganz unterschiedliche Erreger.

Die Babesiose ist schwierig zu behandeln und kann sogar tödlich enden. Umso wichtiger ist eine konsequente Zeckenprophylaxe. Geeignete Vorbeugemaßnahmen, etwa mit abwehrenden und abtötenden Präparaten, sollten entsprechend des Befallsrisikos für das Tier mit dem Tierarzt besprochen werden. Ein ganzjähriger Zeckenschutz ist auf jeden Fall empfehlenswert. Nicht umsonst wird D. reticulatus aufgrund seiner Aktivität an kalten Tagen (ab 4°C) auch Winterzecke genannt.

Nicht alle Zeckenschutzmittel sind gleich. Deshalb ist es wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die jeweiligen Anwendungsempfehlungen genau zu beachten. Nur so wirken die Mittel so, wie sie sollen. Auch die Einhaltung ergänzender Hinweise ist wichtig - beispielsweise Wartezeiten oder das Abnehmen von Halsbändern vor dem Baden oder Schwimmen. (ots)

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Giftköder am Wegesrand…

Giftköder am Wegesrand…

Giftködern am Wegesrand: Potenziellen Gefahren im Garten vorbeugen

Immer wieder machen Meldungen über Giftköder die Runde, die gezielt ausgelegt werden, um Hunden zu schaden. Aber auch Gift, das eigentlich für Ratten bestimmt war, sowie einige Pflanzen stellen potenziell eine Gefahr dar. Der beste Schutz ist, seinen Hund zu trainieren, nichts in der Natur unaufgefordert zu fressen.

Auf seiner Gassirunde entdeckt der Hund ein schmackhaftes Stückchen Wurst – um Hunden zu schaden wurde es aber vorher mit giftigen Substanzen wie Rattengift behandelt. Giftköder wie diese sind für Hund und Halter oft nicht als solche zu erkennen. Es gibt nur einen trainierbaren Schutz, der für alle Arten von Giftködern greift: Der Hund darf den vermeintlichen Leckerbissen nicht einfach am Wegesrand aufsammeln. Hundetrainerin Sonja Meiburg-Baldioli hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und das Buch „Anti-Giftköder-Training“ geschrieben.

„Im Grunde setzt sich das Anti-Giftköder-Training aus zwei bis drei Elementen zusammen“, erklärt die Expertin. „Der Hund lernt, dass er nichts am Wegesrand einfach aufnimmt, egal wie lecker es ihm erscheinen mag. Dazu gehört auch, dass er sich bereitwillig und schnell abrufen lässt, wenn sein Mensch eine potenzielle Gefahr entdeckt hat.“ Die Hundetrainerin rät davon ab, dem Vierbeiner seinen Fund hektisch wegzunehmen – das könnte ihn in Zukunft dazu verleiten, ihn lieber schnell herunterzuschlucken. „Ideal ist, wenn der Hund lernt anzuzeigen, dass er etwas gefunden hat“, ergänzt sie. „Dann hat der Halter die Gelegenheit, es sich in Ruhe anzusehen und er kann seinen Hund alternativ mit einem sicheren Leckerli belohnen. Durch die Belohnung verstärkt sich das gewünschte Verhalten.“

Wenn man beim Spaziergang einen Giftköder findet, sollte man ihn einpacken und ihn ebenso wie den Fundort bei der nächsten Polizeistelle melden. So können andere Hunde, aber auch Wildtiere geschützt werden.

Einmal gelernt schützt diese Erziehung den Hund auch im eigenen Garten. Hier werden zwar keine Giftköder zu finden sein, doch es gibt potenziell einige Pflanzen, die einem Hund schaden könnten. Zu den gefährlichen Blumen und Büschen gehören etwa Fingerhut, Oleander, Efeu, Kirschlorbeer und Rhododendron. Hunde werden diese Pflanzen nicht einfach fressen, mögen es aber schon, etwa auf einem Stöckchen herumzukauen oder in der lockeren Gartenerde zu buddeln. Auch einige Gemüse wie beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch und unreife Tomaten sind schädlich. „Die goldene Regel ist, dass Ihr Hund nur frisst, was Sie ihm erlauben und nur dort buddelt, wo es für alle Beteiligten ungefährlich und erwünscht ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Gemüse aber auch geschützt im Hochbeet anbauen“, so Meiburg-Baldioli.

Wenn der Hund doch etwas Falsches gefressen hat und Vergiftungserscheinungen zeigt, sollte man schnellstmöglich handeln. „In vielen Fällen reagiert ein Hund schon instinktiv richtig und übergibt sich sofort. Dadurch werden schwere Folgen verhindert. Weitere Symptome sind etwa plötzliche Schlappheit oder sogar Bewusstlosigkeit. Man sollte immer sofort einen Tierarzt aufsuchen, um potenzielle weitere Gefahren wie Organversagen auszuschließen“, erklärt die Hundetrainerin. „Wichtig ist hierbei, so viele Informationen wie möglich mitteilen zu können: Womit hat sich das Tier vergiftet? Wie viel wurde aufgenommen? Wann ist es geschehen? Welche Symptome zeigen sich?“ Auch bei den Giftnotruf-Nummern für die Humanmedizin können in diesen Fällen schnell wichtige Tipps und Hilfestellungen gegeben werden. Diese können etwa beim Tierportal Leben mit Heimtier eingesehen werden: https://www.leben-mit-heimtier.de/was-gibt-es-noch/wichtige-adressen/ IVH

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Nur das Beste für Hund und Katze: Augen auf bei der Medikamentenwahl

Hund und Katze sind nicht mehr nur Haustier, sondern Freund und Familienmitglied. Geht es um das Wohlbefinden oder die Gesundheit ist der Tierarzt der wichtigste Ansprechpartner. Gerne greifen Tierhalter aber auch auf "Dr. Google" und auf einen überlieferten Erfahrungsschatz zurück. Das "gute, alte Hausmittel" ist mit positiven Emotionen besetzt und wird es schon richten. Das aber ist ein Trugschluss, der fatale Folgen für die behandelten Tiere haben kann.

Tierhalter unterschätzen, dass beliebte "Hausmittel" aus einer Zeit stammen, in der wirksame Medikamente noch nicht zur Verfügung standen. Also behalf man sich mit dem, was die Natur zur Verfügung stellte. Überlieferte Behandlungsmethoden wirken in der Regel jedoch nur schwach, unspezifisch oder gar nicht. Dennoch werden Hausmittel - im modernen Gewand - für nahezu jedes Problem angeboten.

Ob bei Herz- und Organerkrankungen aller Art, Husten, Dermatitis oder Parasitenbefall - es gibt fast nichts gegen das nicht auch ein Kraut gewachsen scheint. Am bekanntesten sind ätherische Öle, die wahre Wunder bewirken sollen. Auch Heilpflanzen aller Art werden große Wirkungen zugeschrieben. Prominentestes Beispiel sind Floh- und Zeckenmittel. Egal ob ätherische Öle, Knoblauch, Ultraschall-Halsbänder oder Bernsteinketten - die Bandbreite der vermeintlich wirksamen Naturmittel gegen diese Parasiten ist lang. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung nicht.

Nun könnte man sich damit trösten, dass die Hausmittel vielleicht nicht unbedingt nützen, aber auch nicht schaden. Doch das ist der nächste Trugschluss. Zum einen ist die zuverlässige und sichere Parasitenbekämpfung essenziell für den Infektionsschutz von Hund und Katze, weil Zecken und Flöhe schwerwiegende Krankheiten übertragen können. Zum anderen steckt in der ungenauen Dosierung eine große Gefahr. Vor allem Katzen reagieren sehr empfindlich auf ätherische Öle, und hier speziell auf das beliebte Teebaumöl. In hohen Dosen sind teebaumölhaltige Pflegeprodukte aber nicht nur für Katzen, sondern auch für Hunde und Menschen giftig und stark allergieauslösend.

In der Dosierung liegt ohnehin ein grundsätzliches Problem der Hausmittel. Die Grenzen zwischen geringem bis keinem Nutzen zu erheblichen Schäden sind fließend. Auch die Wechselwirkungen einzelner Stoffe sind oft nicht erforscht oder dem Laien nicht bekannt. Dies gilt es auch bei Nahrungsergänzungsmitteln zu beachten. Spezifische Ergänzungsfuttermittel haben in bestimmten Lebensphasen von Hund und Katze durchaus ihre Berechtigung, sollten aber aus genannten Gründen nur in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.

Absolutes Tabu sind Mittel aus der menschlichen Hausapotheke. Vor allem rezeptfreie Schmerzmittel sind problematisch. Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Diclofenac beispielsweise sind von Katzen bekannt, bei Hunden schlägt Paracetamol schon in geringen Mengen auf die Leber. Ibuprofen und Diclofenac schädigen den Magen-Darm-Trakt, was sich zum Teil in massiven Blutungen äußert. Für Tiere werden aus diesem Grund andere, für sie besser verträgliche, Schmerzmittel verwendet. Wegen der besonderen Empfindlichkeit von Hund und Katze sind entsprechende Tierarzneimittel zudem verschreibungspflichtig.

Wer in "Eigendiagnose" zu Mitteln aus der Hausapotheke oder zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten greift, verhindert zudem eine fachlich fundierte Diagnose durch den Tierarzt, mit oftmals fatalen Folgen. Tierarzneimittel sind tierartspezifisch erprobt und zugelassen. Auch darf ein "Hundemedikament" niemals ohne tierärztliche Beurteilung bei der Katze eingesetzt werden oder umgekehrt. Das gilt auch und vor allem für die Floh- und Zeckenprophylaxe.

Zugelassene Tierarzneimittel sind umfangreich geprüft und gewährleisten höchste Sicherheit. Man spricht dann von Evidenz. Herkunft und Hersteller eines Produktes sind klar ersichtlich, was die Transparenz deutlich erhöht. Seriöse Produkte sind in der Kommunikationsgesellschaft jedoch weniger präsent, da die Werbung und Information für Tierarzneimittel strikten Vorgaben unterliegt. Für verschreibungspflichtige Medikamente darf in der Öffentlichkeit nicht geworben werden. Es besteht ein Werbeverbot, vom dem nur medizinische Fachkreise ausgenommen sind. Der richtige Ansprechpartner ist hier für alle Fragen der Tierarzt. (bft)