Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Was tun, wenn der Hund einen Schnupfen hat?

Nasses Wetter, trockene Heizungsluft und schniefende Mitmenschen: Im Herbst und Winter machen uns häufig Erkältungen zu schaffen. Tatsächlich können auch Hunde darunter leiden: Mit einfachen Mitteln können Tierhalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner jetzt unterstützen und ihre Hunde erkältungsfrei durch den Winter bringen.

Nasses und kaltes Wetter beschert nicht nur uns Menschen, sondern auch Hunden leicht eine Erkältung. „Ist das Fell nass und der Hund liegt auch noch auf kühlen Fliesen oder im Durchzug, dann kann er schnell unterkühlen“, berichtet die Tierärztin PD Dr. Franziska Kuhne. „Wir Menschen sind meist mit einer dicken Regenjacke geschützt und müssen diese in der Wohnung nur ausziehen – beim Hund dauert es aber eine Weile, bis das Fell getrocknet ist.“ Zwar gibt es auch für Hunde wärmende Funktionskleidung, aber Beine und Pfoten werden dennoch nass.

Eine weitere Ursache einer Erkältung: Wird das wärmende Fell zu spät im Jahr geschoren, verfügt der Hund nicht mehr über seinen vollen natürlichen Schutz. Eine ähnliche Gefahr besteht, wenn es nach dem Sommer abrupt abkühlt und die Übergangszeit, in der sich das Winterfell ausbilden kann, zu kurz ist. Besonders Rassen mit kurzem Fell und folglich fehlender Unterwolle, aber auch magere und kranke Tiere sowie kleine Hunde neigen dann zum Frieren. Ebenso sind Welpen und Hundesenioren anfälliger für eine Erkältung als ihre mittelalten Artgenossen.

Daher sollte man bei fallenden Temperaturen genau beobachten, ob das Tier Anzeichen einer Erkältung zeigt – und dieser dann schnellstmöglich entgegenwirken.

Erste Anzeichen dafür, dass ein Hund friert, sind verstärktes Zittern und eine Weigerung, weiter spazieren zu gehen. Besonders im Winter empfiehlt es sich daher, eher mehrere kurze Spaziergänge zu machen, anstatt bei Kälte lange Zeit am Stück draußen zu sein. Auch Gesprächspausen mit anderen Fußgängern sollte man eher kurz halten oder zumindest den Hund daran hindern, sich währenddessen auf den gefrorenen Boden zu legen.

Ist dem Hund kalt und er versucht, Wärme zu speichern, ist dies laut der Tierärztin an bestimmten Verhaltensmustern zu erkennen: „Im Liegen wird sich der Hund möglichst klein machen und zusammenrollen, um Wärme zu sparen. Aber auch beim Spaziergang kann man bei Kälte beobachten, wie er immer wieder windgeschützte und trockene Stellen aufsucht.“

Hat sich der Vierbeiner erkältet, dann zeigt sich das meist in Form von Appetitlosigkeit und einer allgemeinen Schlappheit. Es kann vereinzelt zu Niesern bis hin zu Fieber beim Tier kommen. „Beim Streicheln fällt das Fieber besonders an den Ohren und an den Pfoten sofort auf, weil diese Stellen dann deutlich wärmer als üblich sind“, erläutert die Hundeexpertin. „Es kann aber auch vorkommen, dass der Hund plötzlich Berührungen ablehnt, weil es ihm schlecht geht und er einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Dann kann man auch mal angeknurrt werden.“ Bei derartigen Symptomen empfiehlt sich der zeitnahe Gang zum Tierarzt, damit es dem Vierbeiner schnell wieder besser geht.

Die wirksamste Behandlung von Erkältungen ist natürlich, diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach einem Spaziergang bei nasskaltem Winterwetter sollte das Fell daher immer gründlich trockengerubbelt und dem Hund ein warmer Platz zum Liegen angeboten werden. Für Rassen mit dünnem oder kurzem Fell empfiehlt die Expertin zudem einen Hundemantel zum Schutz, welcher sowohl vor Nässe als auch vor Kälte schützt.

„Ist der Hund erkältet, hilft man dem Vierbeiner vor allem, indem man für ausreichend Wärme, Ruhe und Flüssigkeit sorgt. Es gibt sogar spezielle beheizbare Unterlagen oder Wärmelampen, die bei der Erholung helfen können“, beschreibt die Tierärztin die zentralen Aufgaben für Hundehalter.

Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem des Hundes. Neben Hundemänteln und anderen vorbeugenden Maßnahmen kann auch die Gewöhnung des Hundes an das Wetter und die Temperaturen einen Einfluss haben: „Ein langsamer Übergang von sommerlichen Temperaturen zum kühleren Herbst hilft den Hunden automatisch, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Genauso ist ein Hund, der sehr viel Zeit draußen verbringt, natürlich besser auf das Wetter vorbereitet als ein Stubenhocker. Allein die regelmäßige Bewegung hilft dabei enorm,“ erklärt Kuhne. „Bei extremen Temperaturunterschieden, wenn im Haus beispielsweise 20 Grad und draußen minus zehn Grad sind, hilft es letztlich aber nur, den Hund zum Aufwärmen ordentlich in Bewegung zu bringen.“

In der Wohnung sind unsere menschlichen Wohlfühltemperaturen auch für das Tier absolut ausreichend. Ist es dem Hund im Winterfell zu warm, wird er sich auf kühlen Fliesen ausruhen. Bedenken sollte man jedoch, dass viele Menschen im Schlafzimmer deutlich kühlere Temperaturen bevorzugen. Es kann daher hilfreich sein, Hunden mit einem kurzen Fell auch nachts einen Hundemantel anzuziehen oder ein wärmeres Zimmer anzubieten. Denn auch in der Wohnung kann es sonst zu Unterkühlung kommen. IVH

Hunde trösten…

Hunde trösten…

Studie bestätigt: Hunde und Katzen helfen über den Verlust geliebter Menschen hinweg

Heimtiere gelten immer mehr als Familienmitglieder. In dieser Rolle übernehmen sie wichtige soziale Aufgaben, so das Ergebnis einer Langzeitstudie zur Trauerbewältigung: Wenn ältere Menschen ihre Lebenspartner durch Trennung oder Tod verlieren, helfen Heimtiere wie Hunde und Katzen bei Symptomen von Depression oder Einsamkeit.

Wenn Menschen über viele Jahre oder Jahrzehnte mit ihren Partnerinnen oder Partnern zusammengelebt haben, ist es ein immenser Verlust, wenn diese Person durch Tod oder Trennung plötzlich aus dem Leben verschwindet. Es ist ganz normal, dass mit der Trauer auch ein Gefühl von starker Einsamkeit oder eine Depression entstehen kann.

Eine Forschergruppe um Dawn C. Carr von der Florida State University hat deshalb mit einer ersten Langzeitstudie untersucht, welchen Einfluss Heimtiere auf die Trauerbewältigung und die psychische Gesundheit in dieser Phase haben können. Im Magazin „The Gerontologist“ fassen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zusammen: „Insgesamt legen unsere Studienergebnisse nahe, dass Begleittiere dabei helfen, depressive Symptome und Einsamkeitsgefühle bei Personen mittleren und höheren Alters nach einem großen sozialen Verlust abzuschwächen.“

Depression und Einsamkeit vertreiben Auf Basis einzelner Daten der großen Health and Retirement Study (HRS), die bereits seit 1992 in den USA läuft, haben sich die Forscher auf vier Vergleichsgruppen fokussiert: Menschen mit Hund oder Katze und Menschen ohne Tier wurden jeweils unterteilt in Personen, die einen Verlust erlitten haben oder nicht.

Im Falle eines großen Verlusts war bei Menschen mit Heimtier ein signifikanter Unterschied zu Personen ohne Tierkontakt zu erkennen: „Heimtiere sind zwar nicht in der Lage, eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit als Folge eines Verlusts komplett zu verhindern. Unsere Beobachtungen legen aber nahe, dass sie die negativen Auswirkungen minimieren können.“

Weitere Forschung erwünscht Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass Heimtiere bei der Trauerbewältigung helfen können. Schließlich werden viele Hunde- und Katzenhalter das Gefühl kennen, dass sie sich gegenüber ihrem Tier in schweren Zeiten besser öffnen können als gegenüber anderen Menschen. Aber das müsse in Zukunft weiter untersucht werden, schreiben die Wissenschaftler. Für genauere Analysen, etwa zur Art und Anzahl der Tiere, zum Geschlecht der Trauernden oder zu anderen Verlustarten, wenn beispielsweise Kinder ihre Eltern verlieren, brauche es weitere Forschung mit einer größeren Datenlage. IVH

Hundegebell: Was ist wann und wie lange erlaubt?

Hundegebell: Was ist wann und wie lange erlaubt?

Hundegebell: Was ist wann und wie lange erlaubt?

Bellen ist für Hunde ein Kommunikationsmittel und liegt in der Natur der Tiere. Bellt ein Hund aber besonders häufig oder lange, kann dies zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen. Die Frage ist: Wann ist Hundegebell als Ruhestörung einzustufen und was müssen Mitbewohner einfach erdulden? Verschiedene Gerichtsurteile geben Antworten.

Ob vor Freude, weil der geliebte Mensch nach Hause kommt oder vor Aufregung, wenn der Postbote an der Haustür klingelt: Mit ihrem Bellen drücken Hunde Emotionen aus. Vielen Rassen liegt es im Blut, Geräusche lautstark zu melden – manchmal zum Unmut des Nachbarn, der die Lautäußerungen als Lärmbelästigung empfinden kann. Damit haben sich bereits diverse Gerichte beschäftigt. Das übereinstimmende Urteil: Auch für Hundegebell gelten Richtlinien, Regeln und Ruhezeiten.

Wie viel und wie lange dürfen Hunde bellen? „Das Urteil des Oberlandesgericht Köln vom 7. Juni 1993 wird mittlerweile als Standardurteil in Lärmangelegenheiten verwendet“, erklärt der auf Tierrecht spezialisierte Anwalt Andreas Ackenheil. Dieses Urteil mit dem Aktenzeichen 12 U 40/93 verpflichtete einen Hundehalter, sein Tier so zu halten, dass Hundegebell, Winseln oder Jaulen auf dem Grundstück des Nachbarn zu bestimmten Ruhezeiten nicht zu hören ist. Diese Zeiten gelten von 13 bis 15 Uhr sowie von 22 bis 6 Uhr. Darüber hinaus darf Hundegebell nicht länger als zehn Minuten ununterbrochen und insgesamt 30 Minuten täglich zu hören sein. „Natürlich können festgesetzte Bellzeiten einem Hund nicht verständlich gemacht werden, daher sind die Regelungen eher als Orientierung zu verstehen“, erklärt der Tierrechtsexperte.

Auch in ländlicher Umgebung muss ein Hundehalter sicherstellen, dass Nachbarn vor 7 Uhr morgens, zwischen 13 und 15 Uhr und nach 22 Uhr keiner Lärmbelästigung durch Hundegebell ausgesetzt sind. Das Recht der Nachbarn auf Ruhe hat hier Vorrang vor dem Interesse des Hundehalters, wie das Landgericht Mainz am 22. Juni 1994 unter dem Aktenzeichen 6 S 87/94 urteilte.

Dürfen Hunde an Sonn- und Feiertagen bellen? „Geht von einer Hundehaltung eine erhebliche Lärmbelästigung durch das Hundegebell aus, so kann die Ordnungsbehörde anordnen, dass die Hunde nachts und an Sonn- und Feiertagen in geschlossenen Gebäuden gehalten werden. Diese Maßnahme ist angesichts des ordnungswidrigen Verhaltens des Hundehalters zulässig“, erläutert Anwalt Ackenheil. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am 5. Juli 2013 unter dem Aktenzeichen 11 ME 148/13 entschieden. Begründet wurde das Urteil damit, dass häufiges, übermäßig lautes und langanhaltendes Hundegebell, insbesondere zu Ruhezeiten wie der Mittags- und Nachtzeit sowie an Sonn- und Feiertagen, eine erhebliche Belästigung der Nachbarschaft und damit eine Ordnungswidrigkeit darstellt.

Besteht ein Anrecht auf Mietminderung? „Andere Mieter können die Miete wegen nachbarlichen Hundegebells allenfalls dann mindern, wenn der Hund regelmäßig und langanhaltend laut bellt. Gelegentliches Bellen stellt keinen Grund für eine Mietminderung dar“, sagt der Anwalt unter Berufung auf ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg vom 6. März 2005 mit dem Aktenzeichen 49 C 165/05. Das Gericht führte aus, dass ein gelegentliches Bellen noch nicht als Mietmangel bezeichnet werden könne – ebenso wenig wie andere, mit der Wohnnutzung zwangsläufig verbundene nachbarliche Laute wie Schritte, das Rauschen einer Dusche oder Toilettenspülung. Derartige Geräusche gehören ebenso wie die Lebenszeichen eines Hundes zu dem Geräuschspektrum, das jeden Mieter eines Mehrfamilienhauses erwarte.

Aus einem weiteren Urteil des Amtsgerichts Rheine vom 3. Februar 1998 mit dem Aktenzeichen 14 C 731/97 geht hervor, dass Mieter, die wegen Hundegebells in der Nachbarswohnung die Miete mindern, in einem Prozess konkret darlegen müssen, zu welchen Zeiten der Hund hörbare Geräusche von sich gegeben hat.

Um Konflikte in der Nachbarschaft zu vermeiden, ist es daher nicht nur hilfreich, frühzeitig das Gespräch zu suchen. Der Hundehalter sollte auch Ursachenforschung betreiben und gemeinsam mit dem Vierbeiner daran arbeiten – gegebenenfalls auch mithilfe eines Hundetrainers. IVH

Der perfekte Patient…

Der perfekte Patient…

Der perfekte Patient: Wie helfe ich dem Tierarzt, meinem Tier zu helfen?

Wenn ein Familienmitglied mit Fell, Federn oder Flossen krank wirkt oder verletzt ist, soll der Tierarzt oder die -ärztin möglichst schnell helfen. Dafür braucht das Praxisteam verschiedene Unterlagen und Informationen. Eine Checkliste für den Ernstfall, wenn es schnell gehen muss.

Die Katze keucht, der Wellensittich humpelt, der Hund hat ein angeschwollenes Auge – was auch immer dem eigenen Heimtier fehlt, man möchte es möglichst schnell in fachkundigen Händen wissen. Wer sich bereits vor einem Notfall um die wichtigsten Punkte kümmert, ist im Ernstfall gut beraten.

  1. Die richtige Tierarztpraxis vorab auswählen Tierhalter sollten möglichst vorab herausfinden, in welcher Praxis Hilfe zu erwarten ist, weiß Dr. Petra Sindern, Erste Vizepräsidentin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) und selbst Inhaberin einer Kleintierpraxis: „Es gibt mittlerweile reine Katzenpraxen, solche für Ziervögel oder auch für Reptilien. Die Bezeichnung ‚Kleintierpraxis‘ weist in der Regel darauf hin, dass man sich mit Hunden, Katzen und kleinen Heimsäugetieren befasst.“

Können Reptilien oder Ziervögel nicht behandelt werden, werde man auf entsprechende Experten hingewiesen. Ist der richtige Tierarzt oder die richtige Tierärztin gefunden, sollten die Kontaktdaten notiert werden und stets griffbereit sein.

  1. Über die Vorgeschichte des Tieres informieren Zentral für die Behandlung ist, dass dem Praxisteam möglichst genaue Informationen zum Zustand des Tieres vorliegen. So sollte der Halter mitteilen, um was für Beschwerden es geht, ob es eine wiederkehrende Krankheit ist oder Vorerkrankungen vorliegen und ob schon mit Medikamenten behandelt wurde. Sinnvoll ist, die entsprechenden Verpackungen mitzubringen.

  2. Die Dauer der Erkrankung exakt angeben Dr. Sindern rät zudem, die Dauer der Erkrankung genau anzugeben. Diese kann einen Einfluss auf die Dringlichkeit der Behandlung haben: „Eine Katze, die heute schon drei Mal erbrochen hat, muss am selben Tag untersucht werden“, sagt sie. „Eine Katze hingegen, die das zwei Mal wöchentlich tut, bekommt irgendwann in der Woche einen Termin.“

Für Tierärzte seien exakte Angaben wichtig, um abschätzen zu können, ob es sich um einen Notfall handelt: „Daher sollte man zum Beispiel nicht von einer starken Blutung sprechen, wenn aus einer Kralle drei Tröpfchen Blut zu Boden gefallen sind“, empfiehlt Dr. Sindern. „Eine offene, blutende Verletzung dagegen sollte keinesfalls über Stunden beobachtet werden.“

  1. Das Verhalten des Tieres genau beobachten Auch Informationen zum Verhalten des Tieres helfen, die Behandlung sicher und unkompliziert durchzuführen. So sollte der Halter darauf hinweisen, falls das Tier voraussichtlich ängstlich oder aggressiv reagiert. Für entsprechende Hunde sollten die Halter einen Maulkorb mitbringen. Wehrhaften Katzen kann hingegen mit speziellen Transportkörben geholfen werden, wie Dr. Sindern erklärt. Diese ermöglichen eine Sichtuntersuchung von allen Seiten und bieten sogar die Möglichkeit, Injektionen zu verabreichen.

  2. Die relevanten Unterlagen mitbringen Tierhalter sollten zudem den Impfpass des Tieres und Unterlagen zu früheren Behandlungen mitbringen. „Ist ein Tier schon woanders behandelt worden, sollten die Quittungen mitgeführt werden, denn auf diesen müssen die vermutete Krankheit, die ergriffenen Maßnahmen und die verordneten oder injizierten Medikamente stehen“, erklärt die Expertin.

Sie verweist darauf, dass diese Angaben gemäß der neuen Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) verpflichtend sind: „Danach sollte man bei jedem Tierarztbesuch immer fragen, genauso wie nach einer Kopie der Laborwerte.“ Damit erspare man sich unnötige Untersuchungen, Kosten und somit auch Stress für das Tier.

  1. Das Tier rechtzeitig auf den Termin vorbereiten Bei anstehenden Untersuchungen sollte mindestens vier Stunden vorher nicht mehr gefüttert werden. Wasser ist aber weiterhin erlaubt. Zudem hat Dr. Sindern noch einen Tipp für Besitzer von Freigängerkatzen: „Katzen, für die am selben Tag ein Besuch in einer Praxis geplant ist, sollten keinesfalls nach draußen gelassen werden. Es wäre sehr peinlich, anrufen zu müssen, dass der Patient leider nicht gebracht werden kann, weil er nicht auffindbar ist.“

  2. Den Tierarztbesuch positiv verknüpfen Der vorausschauende Tierhalter trainiert den Besuch in der Praxis schon mit seinem jungen und gesunden Heimtier, sodass dieses ihn mit etwas Positivem verbindet. Dabei erfolgt zunächst eine Gewöhnung an die Transportbox und schrittweise auch an die Bewegungen und Geräusche im Auto sowie an die üblichen Handgriffe beim Tierarzt. IVH

Frühjahrsblumen oft giftig für Hunde

Frühjahrsblumen oft giftig für Hunde

Frühjahrsblumen oft giftig für Hunde Warum Vierbeiner die Pfoten von Narzissen, Tulpen und Co. lassen sollten

Schneeglöckchen am Wegesrand, ein Blütenmeer im Park oder prachtvolle Pflanzen im heimischen Beet: Im Frühling entfaltet die Natur ihre ganze Schönheit und bietet Hundefreunden wundervolle Anblicke. Auch so mancher Vierbeiner wird beim Gassi-Gehen oder beim Auslauf im Garten von den Blumen magisch angezogen, schnuppert daran, möchte sie anknabbern oder sogar die Blumenzwiebeln ausbuddeln. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn viele Frühblüher sind giftig für Hunde.

„Schnee- und Maiglöckchen, Narzissen, Tulpen und Veilchen beispielsweise enthalten Stoffe, die bei Hunden Vergiftungserscheinungen auslösen können“, sagt Tierärztin Dr. Tina Hölscher. Die Giftstoffe sitzen dabei in verschiedenen Pflanzenteilen; die höchste Konzentration findet sich meist in den Blumenzwiebeln. „Besonders häufig treten derlei Vergiftungen im Frühjahr und im Herbst auf – wenn die Blumen blühen und wenn sie gepflanzt werden. Je nach Art und gefressener Menge kann es von leichten Symptomen wie Speicheln und Durchfall bis zu Herzproblemen kommen. In schweren Fällen kann die Vergiftung sogar zum Tod führen, wenn die Tiere nicht rechtzeitig behandelt werden.“

Damit der Blütentraum nicht zum Albtraum wird, sollten Frauchen und Herrchen beim Spaziergang und im eigenen Garten darauf achten, dass ihre Hunde keine Blumen fressen oder in bepflanzten Flächen graben. Darüber hinaus lässt sich möglichen Gefahren vorbeugen, indem die Zwiebeln der Frühblüher stets außerhalb der tierischen Reichweite aufbewahrt werden. Beim Anlegen der Beete sollten Hundehalter die Blumenzwiebeln zudem so tief eingraben, dass ihre Vierbeiner nicht in Versuchung geraten, sie auszubuddeln und aufzufressen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, entscheidet sich von vornherein für Pflanzen, die für Hunde unbedenklich sind. Dazu zählen zum Beispiel Sonnenblumen, Ringelblumen und Lavendel. Sie werden im Frühjahr eingepflanzt und stehen im Sommer in voller Blüte.

„Hat ein Hund doch einmal Blumenzwiebeln oder Teile von für ihn giftigen Pflanzen gefressen, sollte sein Halter ihn so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen“, rät Dr. Hölscher. „Dieser kann ein Präparat spritzen, das Erbrechen auslöst. So verlässt das Gift den Körper, ohne Schaden anzurichten. Das funktioniert allerdings nur ein bis zwei Stunden nach dem Verschlucken der Pflanzenteile. Vergeht mehr Zeit, zeigt der Hund meist schon Symptome, die dann behandelt werden müssen.“ Für eine gezielte Behandlung ist es oft hilfreich, wenn Tierfreunde Teile der gefressenen Pflanzen oder die Verpackung der Blumenzwiebeln mit in die Praxis bringen.

„Bei einem Vergiftungsverdacht können Halter ihren Hunden auch Aktivkohle verabreichen“, ergänzt die Expertin. „Die Kohle bindet Toxine im Darm und verhindert die Aufnahme in den Körper. Allerdings wird sie oft viel zu niedrig dosiert. Pro Kilogramm Körpergewicht braucht ein ganzes Gramm Kohle, damit diese ihre Wirkung entfalten kann.“ Im Zweifelsfall sollte man hier ebenfalls Rücksprache mit dem Tierarzt halten.

Mit ein bisschen Vorsicht und Achtsamkeit muss es zu all dem aber erst gar nicht kommen. Dann können Mensch und Tier den Frühling mit all seinen fröhlichen Farben unbeschwert genießen. IVH

Sicher durch die Weihnachtszeit: Worauf Tierhalter jetzt achten müssen

Sicher durch die Weihnachtszeit: Worauf Tierhalter jetzt achten müssen

Sicher durch die Weihnachtszeit: Worauf Tierhalter jetzt achten müssen

Die kalte Jahreszeit und auch die weihnachtlichen Festtage bergen besondere Gefahren für Hund und Katze. Hierzu zählen vor allem Vergiftungen. Die Ursachen sind vielfältig.

So ist das oft in Frostschutzmitteln enthaltene Ethylenglykol bereits in kleinen Mengen tödlich und erfordert eine spezifische Behandlung. Lebensmittel wie Schokolade, Weintrauben/Rosinen und Zwiebeln sind sowohl für Hunde als auch für Katzen giftig. Die Symptome variieren je nach aufgenommener Substanz und reichen von Magen-Darm-Beschwerden bis zu neurologischen Symptomen. Insbesondere Bitterschokolade kann aufgrund des höheren Gehaltes an Theobromin vor allem kleinen Hunden schnell zum Verhängnis werden.

Vorsicht ist auch bei Zuckerersatzstoffen geboten. Bei Hunden kommen beispielsweise auch Vergiftungen mit Xylitol vor. Sie reagieren auf Süßungsmittel besonders empfindlich, es kann zu verstärkter Insulinausschüttung, Blutzuckerabfall und Leberschäden kommen.

Weitere potenzielle Gefahren im häuslichen Umfeld stellen giftige Garten- und Zimmerpflanzen dar. Der beliebte Weihnachtsstern ist eine davon. Dekorative Gestecke oder Blumensträuße können ebenfalls für Tiere giftige Pflanzen enthalten. Auch Haushaltsprodukte wie Reinigungsmittel sind eine häufige Gefahrenquelle und sollten stets unter Verschluss gehalten werden. Vor allem Katzen sind gefährdet, da sie nach einem Kontakt durch ihr Putzverhalten die Stoffe vermehrt aufnehmen.

Schließlich gehören auch Vergiftungen durch unbeabsichtigte Aufnahme von Medikamenten zu den häufigsten Vergiftungen bei Haustieren und sollten durch eine sichere und unzugängliche Lagerung vermieden werden. Auch sollte von Medikationsversuchen durch den Tierhalter abgesehen werden.

Vergiftungen können ernst zu nehmende Folgen für das Tier haben, schlimmstenfalls enden sie tödlich. Im Verdachtsfall ist schnelles Handeln gefragt. Je schneller und zielgerichteter eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen. Dabei sind jegliche Hinweise zu Art und Menge des aufgenommenen Giftstoffes sowie zum Zeitpunkt der Aufnahme für die tierärztliche Untersuchung und Therapie hilfreich.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!

Ein tierisches Weihnachtsgeschenk? Bitte zweimal nachdenken!

Ein tapsiger Welpe mit einer roten Schleife unter dem Weihnachtsbaum – klingt zauberhaft, oder? Doch was so süß scheint, bringt große Verantwortung mit sich. Viele Tierheime sind jedes Jahr nach den Feiertagen überfüllt, weil impulsiv verschenkte Hunde zurückgegeben werden.

Ein Hund ist kein Geschenk, sondern ein Familienmitglied! Er braucht Zeit, Geduld und Liebe – und auch finanzielle Mittel. Ein Hund kann bis zu 15 Jahre alt werden.

Besonders kritisch: der illegale Welpenhandel. Viele Tiere sind zu jung, krank oder wurden unter schlimmen Bedingungen gezüchtet.

Unsere Bitte: Überlegt es euch gut, bevor ihr einen Hund anschafft. Lasst euch nicht von romantischen Vorstellungen leiten. Ein neues Zuhause bedeutet für das Tier Ruhe und Sicherheit – nicht Hektik und Trubel an Weihnachten.

Fazit: Ein Hund ist kein Spielzeug. Wer wirklich einem Vierbeiner ein Zuhause schenken möchte, sollte dies mit Bedacht und abseits der Feiertage tun.

(ProHunde)

Therapiebegleithundeausbildung 2024

Therapiebegleithundeausbildung 2024

Therapiebegleithundeausbildung 2024

Am vergangnen Donnerstag, den 12.12.2024 fand die Ausbildung zum zertrifizierten Therapiebegleithunde-Team bei der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing ihr Ende. 16 Teams konnten die halbjährige Ausbildung erfolgreich beenden. Wir gratulieren herzlich: Heike Hofmann aus Nürnberg, Jasmin Michael aus Presseck, Doreen Tümmler-Gurk aus Großbreitenbach (Thüringen), Ramona Mathiasch aus Pfarrweisach, Jennifer Küttner aus Lautertal, Angelika Zapf aus Untersteinach, Christina Breitenbach aus Lichtenfels, Olivia Wyglenda aus Coburg, Anne-Lena Voß aus Litzendorf, Dr. Gerlinde Bruhn aus Baunach, Florina Müller aus Stammbach, Jessica Schuwerack aus Bayreuth, Marnie Kronester aus Schweinfurt, Elisabeth Dröll aus Thierstein, Kirsten Zeitler aus Gefrees und Jennifer Bock aus Thurnau. Vielen Dank auch an alle DozentInnen ind MentorInnen.

Alterserscheinungen beim Hund

Alterserscheinungen beim Hund

Wenn der Kopf nicht mehr will: Psychische Alterserscheinungen bei Hunden

Das Fell wird grauer, die Beweglichkeit lässt nach: Mit steigendem Alter zeigen sich bei vielen Hunden körperliche Veränderungen. Dass aber auch die mentalen Fähigkeiten beim Hundesenior nachlassen können, ist weit weniger bekannt. Von leichten Schlafstörungen über Desorientierung bis zur Altersdemenz ist dabei alles möglich. Halter sollten auf die Anzeichen achten, vor allem aber schon frühzeitig vorbeugen, um dem Vierbeiner später das Leben zu erleichtern.

Dr. Sandra Foltin beschäftigt sich als Psychologin und Biologin viel mit der Psyche von Hunden und hat 2023 das Buch „Black Dog“ zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen bei den Vierbeinern veröffentlicht. Altersbedingte mentale Störungsbilder seien aber bislang kaum erforscht, sodass die Diagnose seltener gestellt wird und Halter wenig davon erfahren. „So wie wir Menschen unter anderem durch unsere bessere medizinische Versorgung immer älter werden, trifft das auch auf unsere Hunde zu. Das Problem dabei ist: Das biologische System von Hunden ist noch gar nicht darauf ausgelegt, dass sie ein so hohes Alter erreichen. Man spricht aktuell je nach Rasse meist von zehn bis 15 Jahren Lebenserwartung – immer mehr Hunde werden aber auch 18 oder 20 Jahre alt. Leider steigt mit dem höheren Alter auch die Wahrscheinlichkeit für demenzielle Erkrankungen.“

Ähnlich zu Altersdemenz und Alzheimer beim Menschen Eine amerikanische Studie aus 2023 hebt Dr. Foltin als wichtig hervor. In dieser wurden menschliches Alzheimer und der kognitive Verfall bei Hunden (canine cognitive decline, CCD) unter einem One-Health-Ansatz verglichen – das heißt, dass die gemeinsame Forschung in beiden Feldern auch bei der Behandlung beider Spezies Fortschritte erwarten lässt. Der Studie zufolge wurde CCD bei 28 Prozent der Hunde zwischen elf und zwölf Jahren festgestellt und sogar bei 68 Prozent der Hunde zwischen 15 und 16. „Ein typisches Anzeichen dafür ist etwa, wenn der Hund plötzlich vor einer Wand steht und die Tür nicht mehr findet. Er wirkt orientierungslos und verwirrt. Mit fortschreitender mentaler Störung hält diese Verwirrtheit immer länger an, sodass das Tier Schwierigkeiten haben kann, einen Ausgang zu finden, nachdem es sich unter einen Tisch oder Stuhl gelegt hat. Außerdem kommt es zu einem veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus, weil der Hund nicht mehr oder seltener in Tiefschlafphasen kommt. Dann ist er nachts immer wieder unterwegs, kann aber auch tagsüber nicht allen Schlaf nachholen“, so die Expertin. „Ältere Hunde können außerdem ängstlicher werden, woraus dann auch aggressives Verhalten resultieren kann. Teilweise geht das einher damit, dass Seh- und Hörvermögen nachlassen und plötzliche Bewegungen und Geräusche deshalb schneller erschrecken können.“

Dass ältere Hunde etwa unter den genannten Schlafproblemen leiden können, ist in der Veterinärmedizin schon lange bekannt. Halter sollten das aber nicht ohne Weiteres mit einem „Er wird alt“ abstempeln, sondern bei sich häufenden Symptomen ihren Tierarzt aufsuchen. Halten die Symptome an oder werden stärker, könnte es sich um kognitive Dysfunktionen wie Demenz handeln. Wer sich eine zweite Meinung einholen möchte, kann beispielsweise einen Tierarzt aufsuchen, der sich auf Verhaltensmedizin spezialisiert hat. Eine Übersicht findet sich etwa bei der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT).

Zeigt ein Hund immer regelmäßiger Anzeichen von Verwirrung oder hat Probleme, sich in der Wohnung zu orientieren, sollten Halter darauf Rücksicht nehmen. Es hilft, wenn sich im vertrauten Umfeld des Tieres wenig ändert und entsprechend seine Rückzugsorte und Futternäpfe an den gewohnten Stellen zur Verfügung stehen.

Schon bei einem jungen Hund sollte zudem die Vorbeugung beginnen, rät Dr. Foltin: „Auch hier sind Menschen und Hunde sich relativ ähnlich. Bei beiden gilt: Wer bereits im jungen und erwachsenen Alter mental gefordert wird, erleidet im Alter tendenziell seltener oder zumindest mildere Verläufe von demenziellen Erkrankungen.“ Halter sollten ihre Hunde also immer wieder beispielsweise mit Suchspielen oder kleinen Übungen fordern – und das auch im Alter fortsetzen. „Bei manchen kommt ein Gedanke auf wie: ‚In seinem Alter lasse ich ihm jetzt seine Ruhe‘“, so die Expertin. „Aber das ist nicht gut. Stattdessen immer weiter fordern und fördern und die Übungen anpassen, also etwa langsamer oder einfacher gestalten. Was der Hund noch kann, das sollte er auch tun.“

Wichtig sei zudem zu beachten, dass mit verringerter Aktivität schnell die Sozialkontakte reduziert werden könnten. Das kann ebenfalls Angst oder Depressionen bei Hundesenioren verstärken. Auch wenn die gemeinsamen Gassirunden, die Möglichkeiten zum Schnüffeln oder aktives Spielen nicht mehr so lange am Stück möglich sind, sollten Hunde dazu immer die Gelegenheit bekommen – ebenso Aufmerksamkeit und Zuneigung in Form von Streicheleinheiten oder Kontakt zu Artgenossen. IVH